Das Hauptproblem bei neuen Reaktoren ist ja die fehlende Wirtschaftlichkeit (siehe z.B. Hinkley Point C: ca. 30 ct/kWh Einspeisevergütung über 35a). Aktuell sind ja vor allem die alten SMR-Konzepte (Mini-Reaktoren) wieder "en vogue", wenn es um zukunftsfähige Reaktorkonzepte geht. Diese sollen durch Serienfertigung die Kosten wieder in den Griff bekommen.
Ob das wirklich gelingt ist allerdings fraglich. Bislang war der Weg genau umgekehrt: durch größere Blocke sollten Skaleneffekte die Kosten senken (siehe EPR 1.600 MWe). Zunächst mal steigen mit SMR die Kosten pro kWh durch die kleinen Einheiten. Ich habe gelesen dass in einer Studie berechnet wurde, dass man deutlich vierstellige Stückzahlen benötigen würde um zu nennenswerten Kostenreduktionen zu kommen. Bei 100 MWe pro SMR und 1.000 Stk. wären das immerhin 100 GW - also fast 1/3 des heutigen AKW-Parks nur mit einem einzigen Modell eines einzigen Herstellers. Das erscheint doch recht unrealistisch.
Witzige Geschichte am Rande: Rolly Royce hatte von wenigen Jahren verkündet, sie hätten die Kosten der SMR deutlich senken können. Wie das? Sie haben einfach die SMR doppelt so groß gebaut mit über 300 MW statt 150 MW pro Einheit... *ggg*