Mit einem faschistischen, irrational handelnden Regime auf der Gegenseite ist jede Form der "kalkulierten" Bewertung des Handelns der Gegenseite unmöglich.
Die rein technischen Risiken beim Einsatz von Atomwaffen halte ich für irrelevant, solange nicht die Maschine automatisiert den Einsatz befiehlt, was nicht der Fall ist.
D.h. Menschen treffen hier immer noch die Entscheidung, nicht die Maschine. Sie werden höchstens von dieser beraten. Weiterhin gibt es weiterhin Informationskanäle. Ein Atomkrieg aus Versehen ist daher nicht wahrscheinlicher, als in den letzten 70 Jahren.
Alle Seiten wissen, dass ein - auch begrenzter - Einsatz von Atomwaffen per se im voraus unkalkulierbare Eskalationsrisiken in sich birgt. Weiterhin wissen alle Seiten, dass ein Atomkrieg nicht zu gewinnen ist - wer zuerst schießt, stirbt als zweiter. Es gibt bei einem Atomkrieg kein "Gewinnen". Beide Seiten sind auch bei einem begrenzten Atomkrieg mit ein paar hundert Atombomben am Ende.
Der Diktator im Kreml hat ebensowenig etwas zu gewinnen, wie ein Präsident im Westen. Zumal der aktuelle Konflikt für keine der Seiten eine Bedrohung ihrer Existenz darstellt.