Die Eskallationsspirale in der Ukraine wird spätestens(!) seit den Maidan-Aufständen von beiden Seiten kräftig angetrieben. Jedoch lässt es sich dem eigenen Volk deutlich besser verkaufen, dass man denn nur auf die Eskallationsschritte der Gegenseite reagiert, anstatt einzuräumen, dass man hier selbst fleißig mitmischt.
Eine schöne Analogie hierzu sieht man auch in dem Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran, insbesondere seit der jüngsten Eskallation des Gaza-Konfliktes.
Ein Stück weit sehe ich hier auch ein Problem bei der Diskussionskultur: Bei einigen Teilnehmern das "Wer nicht für mich ist, ist für den Feind" ziemlich tief ins Bewusstsein gegraben. Zudem finde ich es zusehens schwieriger, darauf hinzuweisen, dass sich beide Parteien (vermeidlichen) Fehltritte geleistet haben, ohne neben den Fehltritten auf die ich hinaus will auch noch die Litanei an Fehltritten der Gegenseite zu erwähnen, welche bereits breit diskutiert wurden und somit für einen Großteil der Diskussionsteilnehmer effektiv nicht mehr als eine Wiederholung darstellen.