Und dann ist mal ein Zeichen gesetzt.
Lust am Untergang?
Welches Zeichen wäre das? Das Russland bereit ist sein eigenes Territorium nuklear zu verwüsten, um einen "Feind" zu vertreiben, den man für militärisch und moralisch weit unterlegen hält? Dass Russland aus einem lokalen Krieg gerne einen Weltkrieg machen möchte, weil es nicht so läuft wie geplant? Dass Russland unterhalb der Nuklearschwelle allmählich die Handlungsoptionen ausgehen? Dass die Rückeroberung von Kursk eben doch ein Problem für Russland ist und es sich nicht nur um einen unbedeutenden Landstrich handelt, wo man der Ukraine ein bisschen Narrenfreiheit gewährt hat?
Ich kenne nach 1000 Tagen Krieg niemanden, der noch das Quartett vollzählig hat, der juhu schreit. Aber vielen tut es weh, dass Russland die Ukraine zerstört, nur weil es skrupelloser und stärker ist. Und jeder, der aus guten Gründen nicht mehr viel auf die Zusicherungen russischer Friedfertigkeit gibt, ahnt dass eine Niederlage der Ukraine nur der Anfang wäre. Mit einer Achse aus drei Atommächten, den Militärstaaten Russland und Nordkorea und der industriellen Großmacht China, könnte eine Bedrohung heranwachsen, die Europa alleine durch die Rüstungsausgaben ins Elend stürzen würde, egal ob sie letztlich zu einem Weltkrieg führt oder nicht. Die USA haben gute Chancen, so einen Clash zwischen der autokratischen und der demokratischen Welt unbeschadet zu überstehen, wenn sie Europa einfach aufgeben.
Und ja: ich finde es eine gute Nachricht, wenn russische Munition in Russland anstatt in der Ukraine explodiert.