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  • FluxImFluss

28 Beiträge seit 03.08.2024

Re: Man weiss nicht, wie man über soviel politische Arroganz kotzen soll.

Sperrnix schrieb am 13.08.2024 13:44:

Sie kritisieren nicht diese "Praxis" allgemein, sondern bei einem bestimmten Thema: Endlager. Sie wollen, dass die Politik bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ein Endlager zu bestimmen hat, egal ob es dazu geeignet ist. Was nichts anderes bedeutet, dass ihnen ein ungeeignetes Endlager auch recht ist, Hauptsache das Thema ist vom Tisch.

Das ist falsch.
Ich kritisiere, dass bislang nichts stattgefunden hat außer dem weiteren Vertagen und Verzögern. Es gibt diverse Themen, die man dringend angehen müsste, was aber nicht passiert, und man hört auch von keiner Diskussion darüber.
Ich habe schon verstanden (auch ohne Ihre Kritik), dass es "das Endlager" an einem bestimmten Standort mit allem radioaktiven Abfall in Deutschland mit einem für 1Mio. Jahre verplombten Zugang möglicherweise gar nicht geben kann, dass mehre dezentralisierte Lager in Oberflächennähe besser sind, bis man wirklich mehr weiss. Aber das ändert nichts daran, dass es Dinge gibt, da haben wir einfach keine Zeit für Oktoberfest-Diskussionen. Und mich stört, dass nichts passiert, und stattdessen nur vertagt, verharmlost und politisch vererbt wird, ohne echte Schritte zur Lösung.

==> Die Asse säuft ab. Es wäre also dringend geboten, jetzt etwas zu unternehmen, bis ein Rückholen der schon auf grob fahrlässige Weise reingeworfenen Fässer unmöglich wäre, weil die eingelagerten Fässer zu korrodiert und beschädigt sind und es unausweichlich wäre zu akzeptieren, dass man vor vollendete Tatsachen gestellt wird und gar nichts mehr machen kann außer Schadensbegrenzung. Eine Folge wäre, verseuchtes Grundwasser zu dekontaminieren, was erstens sehr, sehr schwer würde und zweitens sehr sehr teuer. Man dürfte auf die Regierung gespannt sein, die das am Ende beschließen müsste.

==> Die Castor-Behälter waren für ca. 40 Jahre Zwischenlagerung gedacht. Bei der Festlegung der Brauchbarkeit für ihren Zweck wurden diverse Tests nicht gemacht oder zu sehr zugunsten der Behälter ausgelegt. Untersuchungen in den USA, die in Deutschland noch nie gemacht wurden, haben ergeben, dass sich bei den Behältern Schäden durch Risse in den Dichtungen und an weiteren Stellen zeigen, die in Deutschland wegen der stärkeren Abreicherung der eingelagerten Brennstäbe noch deutlich stärker ausfallen müssten. Es wäre also jetzt an der Zeit, sich um eine Umlagerung des Castor-Behälter-Materials in die Pollux-Behälter zu kümmern. Aber es passiert nichts und eine Diskussion gibt es nicht.

Nach Ihrer Auffassung müsste jemand jetzt festgelegt haben, dass die bislang praktizierte dezentralisierte Aufbewahrung der Müllbehälter an mehreren Standorten gewisse Vorteile hat, weil der Müll jederzeit für eine Überprüfung zugänglich, rückhol- und umlagerbar ist, und nicht von Terroristen auf einen Schlag unter Kontrolle gebracht werden kann. Das ist aber nicht der Fall. Desweiteren müsste jemand klar definiert haben, dass der Inhalt der Castor-Behälter jetzt in besser geeignete Behälter umgelagert wird, was aktuell ebenfalls nicht der Fall ist. Völlig unklar ist außerdem, welche Standorte gerade wie untersucht werden und wie der Status ist (es geht um konkrete Aussagen, nicht pauschale Aussagen wie "wird untersucht"). Es hat also bislang niemand politische Verantwortung dafür übernommen zu entscheiden, welche konkreten Schritte jetzt durchgeführt werden müssen.

Der "diskutierte" Status aktuell ist: "Wir müssen ein Endlager finden", "wir müssen die Entscheidung genau bedenken", "wir wissen noch nicht, welcher Standord geeignet ist", "wir machen aktuell nichts außer Diskutieren".

Gruß

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