Bei der Thematik der Berichterstattung über Unfälle zwischen Kraftfahrern und Radfahrern wird ein strukturelles Problem deutlich. Die Polizei lügt strukturell. Also in bestimmten Zusammenhängen doch generell.
Die Formulierungen der Presseabteilungen, die gerne dann von den Medien 1:1 übernommen werden, entstammen Textbausteinen. Radfahrer werden nicht über- oder angefahren. Sondern es kommt zu einer Berührung zwischen Kraftfahrzeug und Radfahrendem und der Radfahrende stürzt. Er ist halt zu doof zum radfahren, den Kraftfahrer gibt es nicht, nur das Kraftfahrzeug, der Radfahrende hingegen ist eine Person und Personen machen Fehler. Der Autofahrer hat ihn stets übersehen, niemals nie aber nicht hingeschaut, was ja sowieso Aufgabe der Radfahrer ist. Oder der Kraftfahrer wurde geblendet, die Sicht war verdeckt, was auch immer. Jedenfalls kann der Kraftfahrer nichts dafür, der Vorgang ist passiver Natur oder sonstwie außerhalb des Einflusses des Kraftfahrers, der Opfer ist, Sichtfahrgebot gibt es nicht. Und so weiter.
Die Definition von Textbausteinen findet auf höherer Ebene statt. Eine Ebene, auf die die Autoindustrie Einfluss hat. Es sind nicht nur die Eigeninteressen der Polizei im Spiel, auf die sich der verlinkte Artikel konzentriert.
Das mag manch Radhasser gefallen. Bis er selber in anderen Zusammenhängen von strukturellen Lügen betroffen ist. Dann ist das Geschrei groß.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.02.2022 19:42).