Wagenrecht schrieb am 12.02.2022 22:11:
Ihr Beitrag ist ein ganz anderes Thema und daher ist es natürlich auch falsch, daraus darauf zu schließen, dass mein Beitrag falsch sei. Diese Fehlbewertung bleibt dann auch nicht die einzige.
Nun zu dem neuen Fass, dass Sie aufmache: richtig wäre, wenn Kraftfahrer wie zum Beispiel in Holland grundsätzlich mindestens 50% der Unfallschuld bekämen.
Aus drei Gründen:
1.) Kraftfahrer bringen ein immenses Risiko ins Spiel, auch wenn sie angeblich den Unfall nicht verursacht haben, so erhöhen sie immer fahrzeugbedingt das Risiko sehr stark. Das nennt man Zuordnung von Verantwortung.
Der Radfahrer erhöht fahrzeugbedingt das Risiko eines Unfalls mit Personenschaden sehr stark.
Mir ist nicht bekannt, dass LKW-Fahrer bei Unfällen mit PKW automatisch eine Teilschuld bekommen, obwohl ihr Fahrzeug das Risiko für den Führer des PKW ebenfalls enorm erhöht.
2.) Es wirkt. In Holland wissen die Kraftfahrer, dass sie mindestens 50 mitschuldig sind und fahren entsprechend rücksichtsvoller und vorsichtiger.
Bei uns zumindest würden die Radfahrer das durch noch idiotischeres Verhalten zu kompensieren wissen.
3.) Ihr Negativbeispiel. Natürlich hatte der Kraftfahrer da mitschuld. In Holland hätte der Unfall daher eher nicht stattgefunden.
Jede Art von Teilschuld des Autofahrers ist schwer zu vermitteln, wenn ein krasses Fehlverhalten des Radfahrers vorliegt. Wie sieht eigentlich die Unfallstatistik von Motorrädern pro gefahrenem km im Vergleich zu Fahrrädern aus?
Eine fahrradfreundliche Stadt ist mir in Deutschland nicht bekannt. Wo auch immer sie wohnen, dass Sie das für fahrradfreundlich halten zeigt nur, dass Sie lediglich den Blick aus der Windschutzscheibenperspektive kennen. Elektroautos sind ja auch nicht umweltfreundlich. Das ist lediglich Werbung, Irreführende noch dazu.
Autofahrer sehen in Radfahrern ein Risiko, Fußgänger auch, vielleicht ist das Fahrradfahren einer gewissen Gruppe von Personen das Problem und nicht die Fahrradfreundlichkeit der Städte.
Und wie Ihre Kollegin sich rausredet weist genau gar nichts nach. Ihr Beitrag hingegen ist eher geeignet zu bestätigen, dass die Einflussnahme der Autoindustrie auf die Meinungsbildung wirkt.Und wenn Erstklässler den Toten Winkel schon kennen, warum dann die Kraftfahrer nicht. Es ist immerhin deren toter Winkel. Zum Bleistift.
Wenn Dir ein Radfahrer Dein Auto beschädigt, weil er an der roten Ampel mangels Platz nicht rechts an Dir vorbeifahren kann, findest Du das auch nicht lustig und bedauerst die fehlenden Kennzeichen.
Blickkontakt, ah ja? Ich kenne auch, dass Kraftfahrer dann meinen, fahren zu können, weil der Radfahrer wird ja nicht so doof sein und auf sein Recht zu bestehen, es gab ja Blickkontakt.
Viele Radfahrer scheinen zu glauben, dass, wenn sie das Auto sehen, der Autofahrer auch sie sehen können muss. Sie sollten ohne Blickkontakt oder eine erkenntliche Reaktion des KFZs lieber davon ausgehen, nicht erkannt worden zu sein.