So wird beispielsweise Einkaufaktuell bis Ende 2022 bundesweit mit einer umweltfreundlichen Papierbanderole anstelle der bisherigen Plastikummantelung ausgeliefert.
Nicht nur ist das Osterei, das hier angepriesen wird, reichlich mickrig, es ist noch nicht mal gelegt.
Ähnliches lässt sich auch für die anderen Beispiele für ökologische Fortschritte sagen, die die beiden Werbewerber hier anführen. Sie haben viel Farbe dabei für ihren Greenwashing-Versuch. 2021 Werbehauswurfsendungen noch rechtfertigen zu wollen, wirkt ohnehin reichlich aus der Zeit gefallen.
Man muss sich nur die Entwicklung der Papierabfallmenge in deutschen Haushalten der letzten Jahrzehnte anschauen um den Grad an Verlogenheit einschätzen zu können. Kann sein, dass tatsächlich noch 60 Prozent der Bevölkerung das ganze ex und hopp-Zeug irgendwie wahrnehmen, kann auch sein, dass dieser Wert von der Werbewirtschaft hochgejazzt wird, um die Kunden nicht zu verlieren. Dass das Konzept sich überlebt hat, ist jedenfalls sicher. Aber warum einen Kanal aufgeben, wenn noch Nachfrage besteht?
Besonders dreist die Schlussbehauptung. Aber ganz im Gegenteil, Werbung sorgt dafür, das alles was falsch ist an diesem System zementiert, der Konsum angeheizt, käuferseits nutzloser Schrott weiter hergestellt, der Rebound-Effekt jede ökologische Verbesserung überkompensiert, die Welt effizienter, schneller vernutzt wird.
Und noch schlimmer, sich der Hypermaterialismus in den Köpfen jeden Tag noch ein wenig mehr festsetzt, mehr haben gesellschaftliches Ziel ist und mit Freiheit verwechselt wird.