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  • Daniel Unruh

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2000

Frieden schaffen mit Waffen

DocDope schrieb am 17. Mai 2002 7:03

> Nebenbei bemerkt gibt es in den USA trotz üppigem Wohlstand und
> reichlich Schulen deutlich mehr (Quasi-) Analphabeten als in
> Afghanistan !!

Und in den USA leiden mehr Menschen an Unterernährung als in
Äthiopien.

Das beweist gar nichts - schließlich sind die USA ein riesiges Land.
Wer ehrlich diskutieren will, sollte solche Zahlen immer in Relation
zur Gesamtbevölkerung setzen.


> > und dem afghanischen Volk geht es immer besser, nicht zuletzt dank
> > massiver finanzieller Unterstützung. 

> Auch eine Ausdrucksform für Kolonialisierung. Schau nach Argentinien
> und du siehst die Spätfolgen. Hilfe zur Selbstständigkeit kann Öl
> niemals sein - ganz im Gegenteil.
> Ein Sklave ist auch dann nicht frei, wenn der Käfig aus Gold ist.

Afghanistan ist auf dem Weg zur Demokratie - Wahlen sind schon
angekündigt. Das kann man wohl kaum als Sklaverei bezeichnen.


> Hier entlarvst du dich als mentaler Kriegsverbrecher. KEIN
> Angriffskrieg ist akzeptabel.
> Völker können nicht befreit werden - das muss ein jedes selbst tun.

Was sind dann UN-Interventionen? Einmischung und Hilfe bei inneren
Problemen haben Tradition und sind weithin anerkannt.


> > Ungeachtet der Rhetorik sind Saddams Versuche, sein Arsenal an
> > Massenvernichtungswaffen aufzustocken, hinlänglich bekannt.

> Amerikanische Massenvernichtungswaffen sind gute Waffen?

Wie immer müssen mehrere Faktoren zusammenkommen, damit eine
gefährliche Situation entsteht. Ein wahnsinniger Diktator und
Massenvernichtungswaffen ist keine gute Mischung.

Die USA sind eine gefestigte Demokratie, daher stellen die Waffen des
amerikanischen Militärs keine ernsthafte Gefahr dar.


> > Was wir brauchen, sind moderne Formen der Einflußnahme und
> > Stabilisierung von Krisengebieten.

> Wir müssen unsere Finger halt überall reinstecken, gelle?

Wenn nicht wir, dann machen es garantiert die falschen Leute.


> > Afghanistan war ein erfolgreicher
> > Testlauf der neuen amerikanischen Außenpolitik.

> ...Politik mit Bomben nennt man "Versagen", nicht "Erfolg".

Das ist eine von Unwissenheit geprägte Fehleinschätzung. Schon Nicolo
Machiavelli beschrieb in seinem bahnbrechenden Werk "Der Prinz", daß
eine neue Ordnung nicht durch gutes Zureden geschaffen werden kann,
sondern nur durch Gewalt. Besonders wichtig ist ein politischer
Horizont, eine Vision, um die neue Ordnung zu stabilisieren. Auch
wenn Gewalt unverzichtbar bleibt, so braucht man dennoch flankierende
Maßnahmen, die anschließend den Frieden sichern - also stabile Macht-
und Organisationsstrukturen.

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