aus dem berliner tagesspiegel:
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Brandsätze im Wal Mart: Linke Täter vermutet
Polizei befürchtet Kampagne gegen US-Unternehmen / Körting erwartet
keine Welle von Gewalttouristen
Für den versuchten Brandanschlag auf die Wal Mart-Filiale in Neukölln
sind offenbar militante Linksextremisten verantwortlich. Auch wenn es
bislang weder Bekennerschreiben noch -anrufe gibt, vermuten die
Sicherheitsbehörden den oder die Täter in der autonomen Szene.
Wahrscheinlich sollte ein Zeichen gegen den Besuch von US-Präsident
Bush gesetzen werden. Am Freitag folgte der nächste Vorfall: Bei der
Burger King-Filiale am Leopoldplatz gab es Alarm wegen einer
verdächtigen schwarzen Aktentasche. Die Polizei sperrte das Areal ab.
Die zwei Brandsätze bei Wal Mart wurden, wie berichtet, am Donnerstag
abend entdeckt und von der Polizei unschädlich gemacht. Wie in
Sicherheitskreisen zu hören war, weist vor allem ein Indiz auf
linksextreme Täter hin: Die Brandsätze entsprechen einer
Bauanleitung, wie sie in der linksextremen Zeitschrift „radikal“
veröffentlicht wurde. Obwohl das fragliche Heft – es handelt sich um
die Nummer 139 – schon im November 1989 erschien, schließen
Sicherheitsexperten nicht aus, dass nach dieser Vorlage gebastelt
wurde. Es wäre allerdings kein größerer Schaden zu erwarten gewesen.
„Die Sprinkleranlage hätte die Flammen sofort gelöscht“, sagt ein
Fachmann. Ein Brandsatz war in der Textilabteilung versteckt, der
zweite beim Spielzeug.
In den vergangenen Tagen hatten Sicherheitsexperten mehrmals gewarnt,
militante Linke könnten versuchen, den Besuch von George W. Bush mit
Anschlägen auf Niederlassungen US-amerikanischer Firmen zu stören.
Vor allem in der Innenstadt werden nun gefährdete Filialen besonders
bewacht. Mögliche Anschlagsziele sind allerdings auch Fahrzeuge
US-amerikanischer Fabrikate. Die als „Feierabendterroristen“ bekannte
„militante gruppe“ hatte am 29. April in Groß Ziethen drei
Chrysler-Pkw angezündet. Es entstand ein Sachschaden von etwa 50 000
Euro. In einem Bekennerschreiben, das in der Nähe des Tatorts
gefunden wurde, äußerte die Gruppe ihren Protest gegen den Besuch von
„Kriegstreiber“ Bush.
Im Internet ruft die autonome Szene unverhohlen zu militantem
„Volxsport“ auf. Bei einer Sonder-Einsatzbesprechung der
Sicherheitskräfte stand am Freitag die Sorge im Vordergund, wie den
unberechenbaren „dezentralen Aktionen“ der radikalen Linken begegnet
werden kann. Innensenator Ehrhart Körting kündigte am Freitag an, das
gesamte Stadtgebiet werde mit einem „dezenten Schleier“ von
Polizeibeamten „belegt“. So solle ein schnelles Zugreifen bei
Störungen gewährleistet werden. An der Runde nahm der neue
Polizeipräsident Dieter Glietsch teil. Laut Körting werden während
des Staatsbesuchs die Zonen, in denen sich Bush aufhält, hermetisch
abgesperrt. Nur wer „einen dringenden Grund“ nachweisen könne, dürfe
passieren. Einkäufe seien nicht möglich. Die Polizei bietet rund 10
000 Beamte auf. Der Senator gab sich optimistisch: Er gehe nicht
davon aus, „dass wir ein zweites Genua oder Ähnliches erleben“. In
der Hafenstadt kam im Juli 2001 bei Krawallen anläßlich des
G-8-Gipfels ein Demonstrant ums Leben. Nach Ansicht Körtings ist
keine Welle von Gewalttouristen zu erwarten.
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Brandsätze im Wal Mart: Linke Täter vermutet
Polizei befürchtet Kampagne gegen US-Unternehmen / Körting erwartet
keine Welle von Gewalttouristen
Für den versuchten Brandanschlag auf die Wal Mart-Filiale in Neukölln
sind offenbar militante Linksextremisten verantwortlich. Auch wenn es
bislang weder Bekennerschreiben noch -anrufe gibt, vermuten die
Sicherheitsbehörden den oder die Täter in der autonomen Szene.
Wahrscheinlich sollte ein Zeichen gegen den Besuch von US-Präsident
Bush gesetzen werden. Am Freitag folgte der nächste Vorfall: Bei der
Burger King-Filiale am Leopoldplatz gab es Alarm wegen einer
verdächtigen schwarzen Aktentasche. Die Polizei sperrte das Areal ab.
Die zwei Brandsätze bei Wal Mart wurden, wie berichtet, am Donnerstag
abend entdeckt und von der Polizei unschädlich gemacht. Wie in
Sicherheitskreisen zu hören war, weist vor allem ein Indiz auf
linksextreme Täter hin: Die Brandsätze entsprechen einer
Bauanleitung, wie sie in der linksextremen Zeitschrift „radikal“
veröffentlicht wurde. Obwohl das fragliche Heft – es handelt sich um
die Nummer 139 – schon im November 1989 erschien, schließen
Sicherheitsexperten nicht aus, dass nach dieser Vorlage gebastelt
wurde. Es wäre allerdings kein größerer Schaden zu erwarten gewesen.
„Die Sprinkleranlage hätte die Flammen sofort gelöscht“, sagt ein
Fachmann. Ein Brandsatz war in der Textilabteilung versteckt, der
zweite beim Spielzeug.
In den vergangenen Tagen hatten Sicherheitsexperten mehrmals gewarnt,
militante Linke könnten versuchen, den Besuch von George W. Bush mit
Anschlägen auf Niederlassungen US-amerikanischer Firmen zu stören.
Vor allem in der Innenstadt werden nun gefährdete Filialen besonders
bewacht. Mögliche Anschlagsziele sind allerdings auch Fahrzeuge
US-amerikanischer Fabrikate. Die als „Feierabendterroristen“ bekannte
„militante gruppe“ hatte am 29. April in Groß Ziethen drei
Chrysler-Pkw angezündet. Es entstand ein Sachschaden von etwa 50 000
Euro. In einem Bekennerschreiben, das in der Nähe des Tatorts
gefunden wurde, äußerte die Gruppe ihren Protest gegen den Besuch von
„Kriegstreiber“ Bush.
Im Internet ruft die autonome Szene unverhohlen zu militantem
„Volxsport“ auf. Bei einer Sonder-Einsatzbesprechung der
Sicherheitskräfte stand am Freitag die Sorge im Vordergund, wie den
unberechenbaren „dezentralen Aktionen“ der radikalen Linken begegnet
werden kann. Innensenator Ehrhart Körting kündigte am Freitag an, das
gesamte Stadtgebiet werde mit einem „dezenten Schleier“ von
Polizeibeamten „belegt“. So solle ein schnelles Zugreifen bei
Störungen gewährleistet werden. An der Runde nahm der neue
Polizeipräsident Dieter Glietsch teil. Laut Körting werden während
des Staatsbesuchs die Zonen, in denen sich Bush aufhält, hermetisch
abgesperrt. Nur wer „einen dringenden Grund“ nachweisen könne, dürfe
passieren. Einkäufe seien nicht möglich. Die Polizei bietet rund 10
000 Beamte auf. Der Senator gab sich optimistisch: Er gehe nicht
davon aus, „dass wir ein zweites Genua oder Ähnliches erleben“. In
der Hafenstadt kam im Juli 2001 bei Krawallen anläßlich des
G-8-Gipfels ein Demonstrant ums Leben. Nach Ansicht Körtings ist
keine Welle von Gewalttouristen zu erwarten.
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