Na, bei den Völkischen brennt ja ganz schön der Baum, seit sie merken, dass selbst wenn man 25% hat noch immer 75% gegen einen sind. Wenn letztere auf die Straße gehen wird es auch ohne Trecker voll.
Ich bin wahrlich kein großer Freund der CDU, aber die Partei hat als quasi "Staatspartei" der alten Bundesrepublik großen Anteil an dem, was Deutschland heute ist - eine stabile Demokratie, die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, in Frieden wiedervereinigt mit der Zustimmung ihrer Nachbarn und als Führungsmacht in Europa anerkannt. Dafür bin ich ihr dankbar, auch wenn ich sie noch nie gewählt habe. Sie gehört zu dem Deutschland das ich kenne und bewahren will.
Klar richten sich die Demos auch an die CDU, aber nicht weil man sie zu dem "Rechts" zählt, dem man ein "Nie wieder" entgegenruft. Das ist völliger Unsinn. Sie richten sich an diejenigen in der CDU, die vor lauter Ärger über die Ampel für das Linsengericht einer Ministerpräsidentenwahl ihr politisches Erbe zu verschleudern bereit sind. Und es wirkt: nach vielen Doppeldeutigkeiten von CDU-Funktionären, insbesondere im Osten, ist der Ton jetzt wieder klarer geworden, auch bei Merz. Durch die Potsdam-Konferenz sind wieder einmal die engen Verbindungen der AfD ins extremistische Lager deutlich geworden. Ein klandestines Netzwerk mit undurchsichtigen Geldgebern arbeitet im Hintergrund und nutzt die AfD als bürgerliche Fassade. An deren Einfluss liegt es, dass die AfD niemals den politisch erfolgversprechenden Weg in die Mitte einschlagen wird wie die Grünen in den 70ern oder der RN unter Marine Le Pen in den letzten Jahren in Frankreich. Und deshalb führt der Weg zur Macht für die AfD nur über die CDU, jedenfalls solange sie den Vordereingang benutzt. So lange die "Brandmauer" hält wird die AfD eine Randnotiz bleiben und früher oder später entweder verboten oder ebenso von selbst verschwinden wie ihre zahlreichen Vorläufer.
Jedenfalls ist eine Zusammenarbeit zwischen AfD und CDU nach den Massenprotesten fürs erste wieder in weite Ferne gerückt.
Das mit der Neutralitätspflicht haben Sie in den falschen Hals gekriegt. Die Regierung darf Steuermittel nicht für die politische Arbeit gegen die Opposition verwenden. Aber Regierungsmitglieder sind in ihren politischen Meinungsäußerungen in keiner Weise eingeschränkt. Sie dürfen sagen was sie denken und demonstrieren gegen wen oder was sie wollen. Eine Ausnahme sind nur nicht gewählte politische Beamte. Die sind verpflichtet, in Übereinstimmung mit der Linie der Regierung, der sie dienen, zu reden und zu handeln.