dass der Staat keine Schulden machen sollte, da nur dann eine Ungleichverteilung zwischen Schuldnern und Gläubigern auftritt und damit eine Maximierung des Unterschieds zwischen wenigen Reichen (=wenige Wohlhabende geben Kredit) und vielen Armen (=alle Bürger schulden).
Würde man das unterbinden, dann gäbe es nur noch Investoren (=Schuldner) und Sparer (=Gläubiger), die sich privat und freiwillig dazu entscheiden sich auf eine der beiden Seiten zu begeben, während jeder der nicht will nicht damit belästigt wird.
So habe ich das noch nie betrachtet. Verstehe ich das denn richtig? Wenn der Staat keine Schulden machen würde (Steuereinnahmen müssen reichen) würde das die Schere zwischen Arm und Reich verkleinern?
Warum? Da muss ich erstmal drüber grübeln, also geb mir gern noch eine Denkanstoß dazu.
Reales(!) wirtschaftliches Wachstum beruht in erster Linie auf Produktivitätszuwächsen und einer steigenden Arbeitsteilung/Spezialisierung. Wenn ich eine Maschine baue, die 100 Zahnbürsten pro Stunde produzieren kann, während die anderen nur 50 können, dann entsteht ein Gewinn, der dafür sorgt, dass die gesamte Volkswirtschaft mehr Zeit hat für das Anbieten anderer Produkte&Dienstleistungen. Geht man davon aus, dass die nicht mehr benötigten Zahnbürstenarbeiter nicht aufhören zu arbeiten, sondern woanders weitermachen (genau genommen da, wo der neu entstandene Gewinn hinfließt), dann entsteht am Ende mehr und die Wirtschaft wächst.
Das Problem ist der Profiteur dieses zuwachses. Wer profitiert davon? Wenn man sagen würde: "Hey super, alle müssen 5 Wochenstunden weniger arbeiten, bekommen aber das selbe Gehalt" wär es ja schön.
Auch das mal schnell woanders Arbeiten, klingt in der Theorie ganz einfach, ist es in der Praxis aber nicht wirklich.
Ein Auto im Jahr 1950 zb. hat 3x so viel Sprit gebraucht wie ein vergleichbar kleines heute. So etwas ist nur möglich über den obigen Produktivitätsmechanismus und dahinterstehend der Anreiz besser zu werden, indem man den Gewinn behalten darf, wenn die Neuerung funktioniert und Erfolg hat.
Ohne Wachstum gäbe es das vermutlich nicht mehr oder nur bedingt.
Konnte man bis zur Wende Live und in Farbe miterleben. Das ist ein ganz zentrales Problem des Kommunismus. Der Mensch muss dann ohne egoistische Motive die Innovation vorantreiben.
Daraus würde ich ableiten, dass der Kommunismus per se ein perpetuierendes hobbsches Unterdrückungssystem sein muss, um zu funktionieren und das unabhängig vom Menschen der darin lebt, da die Unterschiede nie nivelliert werden können.
Da sehe ich auch so, hätte es aber nicht so schön formulieren können.
Das ist auch der Grund, weshalb ich das aktuelle System mit den Großkonzernen/Banken als systemrelevanten Elementen, die mit der Gelddruckmaschine am leben gehalten werden als "Konzernfaschismus" bezeichnen würde. Monsanto/Bayer, das Eurosystem und die immer größeren Unternehmenseinheiten allgemein kommen der Vorstellung der IG Farben als allmächtigem Instrument staatlicher Interessen recht nahe.
Ich habe die Befürchtung das dieser "Konzernfaschismus" im Grunde das politische System unsere Welt ist. Sozusagen die inoffizielle Weltregierung.
Danke für deinen Beitrag, hat mir sehr gefallen.