Ein paar Richtigstellungen:
1) Lenin hat die Landwirtschaft nicht kollektiviert. Im Gegenteil: eines der ersten Dekrete nach der Oktoberrevolution war eine Landreform, durch die große Gutsbesitztümer enteignet und parzelliert an einzelne arme Bauern (nicht Kollektive!) zur Bearbeitung verteilt wurden.
2) Die in der Ukraine Holdomor genannte Hungersnot (die es übrigens nicht nur in der Ukraine, sondern auch im russischen Wolgagebiet und im Nordkaukasus gab) war Anfang der 30er Jahre unter Stalin (nicht unter Lenin).
3) Grund für die Hungersnot war die übermäßige Requirierung von Getreide für den Export; ohne die damit bezahlten Industriebetriebe, die auch Panzer produzierten, hätte möglicherweise der Vernichtungskrieg Hitlers nicht zurückgeschlagen werden können.
4) Die Kollektivierung stand zu dieser Zeit erst in den Anfängen, war also nicht der Grund
5) Dass in einer Kolchose das Getreide schlechter wächst, ist ein Mythos: was kümmert sich der Getreidehalm um die Arbeitsorganisation. Gepflügt, gedüngt, gesät wird im Kleinbetrieb wie auch in der Kolchose. In letzterer sind jedoch die Flächen groß genug, um Traktoren einsetzen zu können.
6) Die Reduktion der benötigten Arbeitskräfte aufgrund der Mechanisierung erfolgte im Kapitalismus - und erfolgt immer noch - durch das Elend des Höfesterbens, im Sozialismus in Form der Kollektivierung.