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  • Obergefreiter Dorfl

mehr als 1000 Beiträge seit 13.09.2007

Kindliche Naivität

Die technischen Wunderleistungen waren in meiner Kindheit schwer erkämpft, meist riesengroß und noch begreifbar. Bei der Mondlandung konnte man der Rakete schon von außen die riesige technische Anstrengung, die in ihr steckte, erkennen.

Im Fernsehen waren die Kapsel und die Landefähre nachgebaut und Schauspieler demonstrierten, was für ein Akt es war, von der Kapsel in die Fähre zu klettern und wie beengt alles war. Darauf basierend denke ich heute, dass eine erneute Mondmission der damaligen recht ähnlich sein würde, die Rakete immer noch riesig (oder mehrere Raketen mit Zwischenstopp im All) und die Verhältnisse ähnlich beengt. Deshalb kann ich mir schwer vorstellen, wie und ob man viele Container zum Wohnen, Lebensmittel erzeugen, Wasser aufbereiten, für Krankenversorgung, mit Sportgeräten, Werkstätten, Ersatz- und Verschleißteilen und Freizeiteinrichtungen, auf Mond oder Mars bringt. Dabei halte ich eine eigenständige Expansion um z. B. Rohstoffe vor Ort nutzbar zu machen (Stahlwerk) oder einfach nur mehr Platz zu bekommen, für unmöglich. Man kann dort nur sitzen, die Löcher stopfen und hoffen, dass das Klebeband nicht ausgeht - für den Rest seines Lebens.

Kinder werden geprägt von den Medien, wo z. B. im Film praktisch alles geht. Bei den meisten technischen Geräten haben sie keine Ahnung mehr, wie sie funktionieren und wovon sie abhängen - ähnlich, wie die meisten Erwachsenen. Die Folge ist eine Weltsicht die mit Glauben mehr gemein hat als mit Wissen.

Befreit von lästigen Fakten kann man dann eben glauben, dass man eine Chance außerhalb der Erde hat, den Klimawandel aufhalten kann (oder dass es keinen gibt), dass das eigene SUV die Umwelt nicht schädigt oder dass es unbegrenztes Wachstum gibt.

Kinder dürfen und müssen frei denken, damit sich etwas grundsätzlich ändern kann. Gesellschaftliche Änderungen können so gestartet werden (siehe Greta und FFF). Aber gegen die Naturgesetze hat man so leider keine Chance. Man sollte die Kinder wenigstens so weit desillusionieren, dass sie verstehen, das man noch lange nicht im Stande sein wird, Millionen oder gar Milliarden Menschen zu evakuieren.

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