interpretamentum schrieb am 8. April 2003 0:59
> frajo rolofs schrieb am 7. April 2003 21:00
>> irrelevant, was du annimmst.
> Etwas weniger aggressiv hätte es auch getan.
ja. tachuldigung.
>> die bewohner des jeweiligen landes sind zu fragen, niemand sonst.
>> ansonsten muesstest du gerechterweise auch die chinesen fragen,
>> welche regierungsform sie sich fuer nordamerika wuenschen...
> Ja, das finde ich richtig. Hätte ich die entsprechende Macht, würde
> ich das auch tun. Und hätten die Iraker die entsprechende Freiheit,
> würden sie es vielleicht auch tun.
> Doch hier ist das Volk nicht frei und wir können es nicht fragen. Und
> nun?
den verbrechern und luegnern sagen, dass sie verbrecher und luegner
sind.
dem kaiser sagen, dass seine neuen kleider ihn entbloessen.
> Sicherlich hat "befreit werden" einen schalen Beigeschmack. Doch
> wurden wir nicht auch irgendwie "befreit"? Und wie geht es uns heute?
"wir" ist in diesem zusammenhang vernebelnd.
nein, *wir* wurden nicht befreit.
auc *die deutschen* wurden nicht "befreit"; wohl aber einige von
ihnen sowie viele nichtdeutsche.
auch die frage "wie geht es uns heute?" ist nicht sauber zu
beantworten, ohne das verschleiernde "uns" aufzudroeseln.
"uns", den menschen auf diesem planeten naemlich, geht es sehr
verschieden.
wenn du aber "die deutschen" meinst,
so erinnere ich mich an eine alte frau, die in bochum in ihrer
wohnung erfroren war, weil die stadtwerke ihr den strom abgestellt
hatten (damals sass dort ein herr paprotta, der bittstellern gerne
"in stalingrad war es auch kalt, stellen sie sich nicht so an"
vorzuwerfen pflegte), und weil die alte frau zu stolz war, zum
sozialamt zu gehen.
ich erinnere mich auch an einen leicht geistig behinderten mann, der
in hamburg 17 jahre unschuldig im gefaengnis sitzen musste, weil er
sich im verhoer in widersprueche verwickelt hatte, als nach dem
sexualmoerder einer polizistentochter gesucht wurde, bis der wirklich
moerder das verbrechen zugab.
ich erinnere mich an bahnhofskontrollen, wo farbige reisende von den
polizisten geduzt wurden, die weissen jedoch gesiezt.
ich erinnere mich an einen genialen professor der kosmologie, der mit
31 habilitiert und mit 41 tot war, weil sein institutschef ihn wegen
seiner russischen mutter und seiner russischen frau nicht nur beim
BND anschwaerzte, sondern ihn auch nach kraeften deckelte, was
ersterer psychisch nicht verkraftete.
und du erwartest eine antwort darauf, wie es "uns" gehe?
geh in die aussenbezirke dieser welt, dort kannst du sehen, wie es
uns geht.
fjr
> frajo rolofs schrieb am 7. April 2003 21:00
>> irrelevant, was du annimmst.
> Etwas weniger aggressiv hätte es auch getan.
ja. tachuldigung.
>> die bewohner des jeweiligen landes sind zu fragen, niemand sonst.
>> ansonsten muesstest du gerechterweise auch die chinesen fragen,
>> welche regierungsform sie sich fuer nordamerika wuenschen...
> Ja, das finde ich richtig. Hätte ich die entsprechende Macht, würde
> ich das auch tun. Und hätten die Iraker die entsprechende Freiheit,
> würden sie es vielleicht auch tun.
> Doch hier ist das Volk nicht frei und wir können es nicht fragen. Und
> nun?
den verbrechern und luegnern sagen, dass sie verbrecher und luegner
sind.
dem kaiser sagen, dass seine neuen kleider ihn entbloessen.
> Sicherlich hat "befreit werden" einen schalen Beigeschmack. Doch
> wurden wir nicht auch irgendwie "befreit"? Und wie geht es uns heute?
"wir" ist in diesem zusammenhang vernebelnd.
nein, *wir* wurden nicht befreit.
auc *die deutschen* wurden nicht "befreit"; wohl aber einige von
ihnen sowie viele nichtdeutsche.
auch die frage "wie geht es uns heute?" ist nicht sauber zu
beantworten, ohne das verschleiernde "uns" aufzudroeseln.
"uns", den menschen auf diesem planeten naemlich, geht es sehr
verschieden.
wenn du aber "die deutschen" meinst,
so erinnere ich mich an eine alte frau, die in bochum in ihrer
wohnung erfroren war, weil die stadtwerke ihr den strom abgestellt
hatten (damals sass dort ein herr paprotta, der bittstellern gerne
"in stalingrad war es auch kalt, stellen sie sich nicht so an"
vorzuwerfen pflegte), und weil die alte frau zu stolz war, zum
sozialamt zu gehen.
ich erinnere mich auch an einen leicht geistig behinderten mann, der
in hamburg 17 jahre unschuldig im gefaengnis sitzen musste, weil er
sich im verhoer in widersprueche verwickelt hatte, als nach dem
sexualmoerder einer polizistentochter gesucht wurde, bis der wirklich
moerder das verbrechen zugab.
ich erinnere mich an bahnhofskontrollen, wo farbige reisende von den
polizisten geduzt wurden, die weissen jedoch gesiezt.
ich erinnere mich an einen genialen professor der kosmologie, der mit
31 habilitiert und mit 41 tot war, weil sein institutschef ihn wegen
seiner russischen mutter und seiner russischen frau nicht nur beim
BND anschwaerzte, sondern ihn auch nach kraeften deckelte, was
ersterer psychisch nicht verkraftete.
und du erwartest eine antwort darauf, wie es "uns" gehe?
geh in die aussenbezirke dieser welt, dort kannst du sehen, wie es
uns geht.
fjr