Ich denke eine »Eindämmungspolitik« gegenüber den USA wäre etwas
verfrüht. Das Land ist meiner Ansicht nach wesentlich zerrissener,
als das vor allem wegen des kriegsbegleitenden »Solidaritätszwangs«
den Anschein hat. Opposition gibt es dort von links und von rechts,
von Noam Chomsky ebenso wie von Pat Buchanan: die Lösung, die
Wolfowitz und das PNAC für die Frage vorgeschlagen haben (und die
derzeit durchexerziert wird), wie auf das Machtvakuum zu reagieren
wäre, das durch den Zusammenbruch der SU entstanden ist, ist
keinesfalls allgemein akzeptiert, im Gegenteil. Selbst innerhalb der
Regierung knisterts. Und wenn erstmal durchsickert, daß US-Soldaten
wegen einer groß aufgezogenen Propaganda-Show sterben mußten, dann
wird's da richtig heiß hergehen.
Ich hoffe nur, daß sich nach der Bewältigung der irakischen »Gefahr«
die Demokraten wieder als Opposition verstehen und der ohne Frage im
Land vorhandenen Intelligenz wieder eine Stimme verleihen. Sie müssen
sich dann allerdings auch mit der eigenen Geschichte
auseinandersetzen, denn auch der Krieg gegen Jugoslawien kam aus
einem Thinktank (Madame Albright kann da sicher eine Menge dazu
erzählen) und wurde mit allerhand Tricks »notwendig« gemacht.
Schaut man sich die Geschichte der USA an, dann haben sich immer
Phasen von Interventionismus und Phasen von Isolationismus
abgewechselt; heute scheint der Interventionismus krankhafte Züge
anzunehmen (krankhaft weil letztlich selbstschädigend und in
Widerspruch stehend zu eben den Werten, die da verteidigt werden
sollen). Wahrscheinlich täte Europa gut daran, auf Heilung zu setzen
und dafür wie ein guter Arzt an die Selbstheilungskräfte zu
appellieren. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, daß die
Bush'sche Rhetorik-Blase länger als seine jetzige Amtszeit überleben
wird: Amerika ist heilbar.
verfrüht. Das Land ist meiner Ansicht nach wesentlich zerrissener,
als das vor allem wegen des kriegsbegleitenden »Solidaritätszwangs«
den Anschein hat. Opposition gibt es dort von links und von rechts,
von Noam Chomsky ebenso wie von Pat Buchanan: die Lösung, die
Wolfowitz und das PNAC für die Frage vorgeschlagen haben (und die
derzeit durchexerziert wird), wie auf das Machtvakuum zu reagieren
wäre, das durch den Zusammenbruch der SU entstanden ist, ist
keinesfalls allgemein akzeptiert, im Gegenteil. Selbst innerhalb der
Regierung knisterts. Und wenn erstmal durchsickert, daß US-Soldaten
wegen einer groß aufgezogenen Propaganda-Show sterben mußten, dann
wird's da richtig heiß hergehen.
Ich hoffe nur, daß sich nach der Bewältigung der irakischen »Gefahr«
die Demokraten wieder als Opposition verstehen und der ohne Frage im
Land vorhandenen Intelligenz wieder eine Stimme verleihen. Sie müssen
sich dann allerdings auch mit der eigenen Geschichte
auseinandersetzen, denn auch der Krieg gegen Jugoslawien kam aus
einem Thinktank (Madame Albright kann da sicher eine Menge dazu
erzählen) und wurde mit allerhand Tricks »notwendig« gemacht.
Schaut man sich die Geschichte der USA an, dann haben sich immer
Phasen von Interventionismus und Phasen von Isolationismus
abgewechselt; heute scheint der Interventionismus krankhafte Züge
anzunehmen (krankhaft weil letztlich selbstschädigend und in
Widerspruch stehend zu eben den Werten, die da verteidigt werden
sollen). Wahrscheinlich täte Europa gut daran, auf Heilung zu setzen
und dafür wie ein guter Arzt an die Selbstheilungskräfte zu
appellieren. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, daß die
Bush'sche Rhetorik-Blase länger als seine jetzige Amtszeit überleben
wird: Amerika ist heilbar.