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  • exkoelner

mehr als 1000 Beiträge seit 28.06.2012

In den 80ern wurden die Blockfreien Staaten zur Gefahr der westlichen Hegemonie

Als sich in den 80ern abzeichnete, das die Sowjetunion eine große Veränderung der weltweiten Geopolitik einleiten wird, die West-Ost Einteilung der Welt, quasi Bipolar, sich absehbar ändern wird, hatten viele, der damals erwachsenen Menschen, die Hoffnung - wir treten jetzt weltweit gemeinsam in eine bessere Welt. Eine sehr progressive Bewegung damals war, die von Olof Palme und Willy Brandt engagiert betriebene Initiative der Blockfreien Staaten.

Damals war auch bekannt und offen diskutiert, wie wahnsinnig anhand vieler Probleme auf der Welt es ist, so viel gesellschaftliche Ressource/Arbeit aka Geld, für ein dämliches Wettrüsten zu "investieren", das nur wenige Rüstungskonzerne reich machte und gleichzeitig die Gefahr einer Eskalation, Waffen die nach Logik X gebaut werden, wollen auch nach Logik X eingesetzt werden ... erhöhte. Und da trat Antagonist 1 von 2 einen Schritt zurück, und ging auf Antagonist 2 mehrere Schritte zu. Die Sowjetunion löste sich auf. Das speiste Hoffnung auf ein friedlicheres gemeinsames Miteinander.

Vorher, nach 40 Jahren für die Menschheitsfamilie sinnlosem Kalten Krieg, entwickelten einige blickige Politiker und gesellschaftliche Größen, eine Idee, wie man aus diesem verfahrenem Antagonisten-Spiel irgend wann raus kommen kann, und eine erfolgversprechende davon war die der Blockfreien Staaten.

"Staaten, die sich nach Auflösung der Kolonialreiche weder dem (kapitalistischen) Westen noch dem (kommunistischen) Ostblock (Ostblock/Ostblockstaaten) anschlossen, sondern sich gegenseitig in den Zielen Selbstbestimmung, Antikolonialismus, Antiimperialismus, Antirassismus unterstützten. Gründungsmitglieder waren Ägypten, Indien, Jugoslawien. Das Bündnis hat 120 Mitglieder (2015). Seit Ende des Warschauer Paktes hat die Organisation an Bedeutung verloren." [1]

Willy Brandt wurde in den 1970ern politisch demontiert, Olof Palme, sowie Indira Gandhi und Anwar as-Sadat wurden in den 1980ern ermordet. In Schweden tauchten in den 1980ern angebliche russische U-Boote in den Fjorden auf, was Fake war, Dirk Pohlmann hat das in seiner Arte-Doku "Die Methode Reagen" detailliert aufgearbeitet, Ägypten wurde eine Militär-Diktatur mit vielen US-Milliarden unterstützt, Der Gründungsstaat Jugoslawien war ab den mittleren 90ern im Bürgerkrieg. Indien ... naja. Nach dem Zerfall Ex-Jugoslawiens war Joschka Fischer und Madelaine Albright, mit eigenem Investment-Fond besonders stark in Ex-Jugoslawien engagiert:

"Auch nach ihrem Ausscheiden aus der Regierung 2001 und der Rückkehr als Professorin an die Universität Georgetown zog Albright sich nicht aus der Politik zurück. Sie gründete eine globale Beratungsfirma, die auch Joschka Fischer zu ihren Experten zählte." [2]

Eine multipolare Welt auf Augenhöhe ohne einen Hegemon war möglich, war bereits in den 1980ern greifbar - bis die populären Protagonisten der Gründungsstaaten ermordet waren, westliche Sympathisanten politisch und real tot waren, und alle Gründungs-Länder destabilisiert waren.

[1] https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/politiklexikon/17192/blockfreie-staaten/

[2] https://www.wiwo.de/politik/ausland/usa-fruehere-us-aussenministerin-madeleine-albright-ist-tot/28193768.html

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.06.2022 13:04).

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