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  • /Rak

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Re: Tornado-Nachfolger, Atombombenfähig... WOZU??

Porcupine17 schrieb am 25.11.2021 15:45:

/Rak schrieb am 25.11.2021 14:26:

Und Sinn und Zweck der deutschen Atombomber war es damals schlicht und einfach einen Vormarsch der Truppen des Warschauer Pakts aufzuhalten. Und das eben nicht auf DDR-Gebiet - sondern direkt auf dem Gebiet der BRD, zwischen dem Rhein im Westen und Elbe, Harz und Bayerischem Wald im Osten. Dort war auch alles an großen Straßen und Brücken (vor allem in Ost-West-Richtung) für eine Sprengung vorbereitet - nicht nur mit konventionellem Sprengstoff, sondern für den Einsatz von Atomminen und kleinen, tragbaren 1-Mann Atombomben (SADM). Die NATO hätte damals mit anderen Worten direkt in Kauf genommen aus Deutschland in weiten Teilen eine nuklear verseuchte Landschaft zu machen um Frankreich, Spanien und die Benelux-Länder - und vor allem die US-Installationen im Westen von Deutschland zu schützen.

Tja, das ist und bleibt die Crux des Verteidigers - will er den (potentiellen) Angreifer nicht mit einem (völkerrechtswidrigen) Präventivkrieg zuerst angreifen sondern warten bis dieser tatsächlich selbst einmarschiert um dann sich dann Völkerrechtskonform zu verteidigen, dann muss er sein eigenes Land zum Schlachtfeld machen. Anders geht es nichts, bzw. nur mit vorauseilender Kapitulation oder wie gesagt eigenem Angriffskrieg.

Heute macht das alles aber überhaupt keinen Sinn mehr. Es gibt im Umkreis von 1000km un Deutschland keinen Feind mehr, den man mit einem Atomwaffenbomber am Überfall auf Deutschland noch hindern müsste. Und dass Polen, Litauen oder Ungarn Deutschland nicht angreifen werden, davon gehe ich mal stark aus.

Das ist ja eigentlich das tolle an den Tornados in Büchel. Damit die Atombomben einen Feind treffen könnten muss der erst einmal näher ran kommen als die polnische Ostgrenze - ein guter Grund für einen Angreifer genau das nicht zu tun.

Nein, eigentlich bin ich kein Freund von Atomwaffen in Deutschland, aber es ist mir immer noch lieber das sie in Büchel sind als in Polen (näher an Russland) oder das die NATO ernsthaft anfängt in Europa die Truppenstärke aufzubauen, die sie bräuchte um einen konventionellen Krieg gegen Russland zu führen.

Mal ganz ehrlich unter uns:
Du lebst noch immer in der Vergangenheit. Kriege, in denen über Land große Truppen mit Panzern gegen den Feind vorrücken, die gibt es heute so nicht mehr. Kriege heute finden erst mal in der Luft statt - und wenn die NATO angegriffen werden sollte wohl vor allem mit atomaren Hyperschallraketen. Da haben die F18 überhaupt keinen Platz mehr.
Diese Art des Krieges wird es nicht mehr geben.

Bevor da die Tornados oder F18 auch nur an der NATO-Grenze sind (die brauchen selbst beim Alarmstart erst mal 10 bis 15 Minuten um in den Cockpits zu sitzen .. und dann noch mal eine Stunde bis sie die 1000km zur NATO-Außengrenze haben...), da sind hierzulande die Gegenden rund um Ramstein (NATO-Drehsscheibe.. ) und Stuttgart (US-Hauptquartiere für Europa + Afrika, einziger US-Marines/Spezialeinheiten Stützpunkt außerhalb der USA) schon längst verglüht. Und vermutlich die BW-Standorte mit Atomwaffen gleich mit.
Da braucht die Trägerrakete nur 5 min bis in den Orbit - und dann bräucht die Hyperschallreakete selbst auch nur noch wenige Minuten bis Mitteleuropa, die fliegt da teilweise mit Mach24 durch den Orbit und geht dann mit Mach 15 bis Mach 18 auf das Ziel, ein Abfangen ist nicht möglich.
Das wird nur nicht wirklich zum Einsatz kommen, da dann ziemlich klar ist, dass es einen Vergeltungsschlag geben wird. Strategische Waffen eben.

Was eben genau die Atombomber nicht sind, das sind keine strategischen, sondern taktische Waffen. Für einen Krieg, den es in dieser Form nur noch in Entwicklungsländern und in Staaten geben wird, die innerlich schon am Kaputtgehen sind (wie Syrien.. wobei auch dort kaum reguläre Bodentruppen eingesetzt werden.. auch da setzt man vor allem auf Luftangriffe...)

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