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  • misr

666 Beiträge seit 09.02.2002

Eben, nur ein Mord

jos schrieb am 14. Juli 2005 15:17
> >> Sorry, aber bei weitem nicht so wie das ganze VT Geschwafel auf TP.
> > Das ist Unfug.
> Leider nicht.

Leider schon, denn Du verallgemeinerst wissentlich und willentlich.

> >> Das hat geradezu epidemische Ausmaße angenommen.
> > Nicht nachvollziehbar.
> Was soll ich dir raten? Lesen?

Ich werde Dir keine Vorschriften machen.

> > Es gibt islamistisch geprägten Terrorismus, es gibt
> > jedoch auch Besatzungsmächte im Nahen Osten. Letzteres
> > ist die Ursache, ersteres die Auswirkung.
> Im Falle van Goghs ist es schlichtweg die Tatsache, das der (ein
> Stinker, sicherlich) Filme produziert hat, die provozieren. Selber
> Schuld?

Zum Teil, mag sein. Mit Terrorismus hat das aber nichts zu tun,
allenfalls mit Intoleranz. Wie auch im Falle des Mordes an etwa Pier
Paolo Pasolini kann ich jedoch nicht erkennen, wie infolgedessen eine
Verschwörung der Heterosexuellen herzustellen wäre.

> > Es wäre an der Zeit, nicht noch mehr Ursachen zu
> > schaffen, respektive vorhandene zu beseitigen.
> Habe ich keine Probleme mit. IOch habe aber Probleme damit, daß eine
> junge Türkin von ihren Brüdern ermordet wird, um 'die Familienehre'
> wieder herzustellen. Ist nicht direkt Islamismus, hat aber ebenfalls
> mit fehlender Toleranz/Aufklärung zu tun.

Eben, so sieht es in vielen Lebensbereichen der Gesellschaft, auch
innerhalb des Christentums aus.

> > Aber das passt natürlich nicht in das Weltbild einer
> > Leitkultur, nicht wahr?
> Wenn du mir ein rechtes Weltbild unterstellen möchtest empfehle ich
> dir abermals lesen.

Das empfehle ich Dir dann auch.

> >> Was wäre passiert, wenn sich in den Niederlanden der Mörder van Goghs
> >> mit seinem Opfer in die Luft gesprengt hätte?
> > Das war ein Mord, nichts weiter.
> Und der Täter wollte sein Opfer nur berauben? Vielleicht solltest du
> das Zeitgeschehen etwas aufmerksamer verfolgen. Insbesondere der
> Prozeß, der Angeklagte nimmt dort (dankenswerter Weise) kein Blatt
> vor dem Mund.
> http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,364769,00.html

Und es bleibt ein Mord, die Motive sind dabei irrelevant. Ich kann
beispielsweise nicht erkennen, wie mit gleichen Denkweisen und
Methoden gegen andere Motivlagen vorgegangen würde. Deine
Argumentationsbasis ist ja dünner als Papier: Der Mörder war ein
spinnerter Moslem, also sollte flugs radikal gegen Moslems
vorgegangen werden. Ich kann nun nicht erkennen, dass derlei
Maßnahmen in anderen Fällen, beispielsweise dem Rowdytum im
Straßenverkehr angesetzt würden. Oder wie wäre es mit einem
militärischen Großangriff auf Afrika zur Ausrottung der Armut?

Ich sehe derzeit leider nur, dass diejenigen, die hier stets die
Position vertreten, dass der Zweck alle Mittel heilige, ja sogar der
Tod zigtausender Palästinenser oder weit über einer Million Irakis
für eine gerechte Sache es ja "wert wäre", genau die Denkweise ist,
die Terrorismus verursacht. Und letztlich denken Terroristen in exakt
den gleichen Maßstäben, nämlich, dass der Zweck alle Mittel heiligt
und der Tod einzelner Unbeteiligter dabei keinerlei Problem
darstellt.

> >> Es gäbe eine Diskussion über 'die wahren Urheber' auf TP. Und nicht
> >> wenige würden die in irgendwelchen Geheimdiensten sehen. Und sei
> >> es der Mossad.

> > Es gab auch fundamentalistischen Terrorismus auf Seiten der
> > Zionisten, u. a. ein Attentatsversuch auf Adenauer.
> Ja, in den 60er Jahren.

Und das heißt?

> > Und es gibt nun auf Seiten vermeintlich demokratischer Staaten
> > den Versuch, Millionen von Menschen zu diffamieren,
> Ich höre von offizieller Seite immer das Gegenteil.

Ach, Du siehst nicht, was zur Zeit für Kriege geführt werden?

> > namentlich das Ende politischer wie militärischer Einflussnahme.
> Du forderst das Ende des Imperialismus.

Wenn Du es so nennen magst.

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