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  • misr

666 Beiträge seit 09.02.2002

Islamistische Verschwörungstheorien

jos schrieb am 14. Juli 2005 19:42
> > Leider schon, denn Du verallgemeinerst wissentlich und willentlich.
> Leider nicht.
> Vielleicht mal die Postings zu
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20510/1.html
> durchgehen.

Das sind ganz normale Diskussionsabläufe innerhalb eines x-beliebigen
Forums. Es wäre ziemlich schrecklich, verträten alle die gleichen
Ansichten.

> >> Was soll ich dir raten? Lesen?
> > Ich werde Dir keine Vorschriften machen.
> Ich hatte dir einen Rat gegeben.

Danke, aber nein Danke.

> > Zum Teil, mag sein. Mit Terrorismus hat das aber nichts zu tun,
> > allenfalls mit Intoleranz. Wie auch im Falle des Mordes an etwa Pier
> > Paolo Pasolini kann ich jedoch nicht erkennen, wie infolgedessen eine
> > Verschwörung der Heterosexuellen herzustellen wäre.
> Au weia! Wurde beim Mörder Pasolinis auch eine Liste mit potentiellen
> Opfern gefunden?

Hat Pasolini wie Van Gogh sich gerne der Provokation als
Ausdrucksmittel bedient?

> Hatten 'die Homosexuellen' auch einen 'göttlich legitimierten' Absolutheitsanspruch?

Gibt es sowohl in der konservativen wie auch in der religiösen Welt
eine kaum vorhandene Toleranz?

> Hat der Mörder Pasolinis im Gericht getönt, er hat es wegen seines Glaubens gemacht und würde es
> jederzeit wieder tun?

Werden Morde aus Hass gerne mit absurden Rechtfertigungen versehen?

> Die Antorten lauten nein, nein ,nein.

Die Antworten lauten ja, ja, ja. So what?

> > > Habe ich keine Probleme mit. IOch habe aber Probleme damit, daß eine
> > > junge Türkin von ihren Brüdern ermordet wird, um 'die Familienehre'
> > > wieder herzustellen. Ist nicht direkt Islamismus, hat aber ebenfalls
> > > mit fehlender Toleranz/Aufklärung zu tun.
> > Eben, so sieht es in vielen Lebensbereichen der Gesellschaft, auch
> > innerhalb des Christentums aus.
> > Was die Zwangsehe, die Schläge und die Ehrenmorde innerhalb von
> Migranten-Clans überhaupt nicht besser macht.

Nochmals, religiös motivierte Morde gibt es zuhauf auch in der
christlichen Welt, ich hatte bereits darauf hingewiesen. U. a. sprach
der US-Präsident ja von einem "Kreuzzug" und füttert damit auch noch
die nationalen Trolle.

> Meine Empfehlung an dich beziehen sich auf meine Beiträge im Forum.
> Was möchtest du mir nahe legen?

Deinen eigenen Standpunkt zu hinterfragen, weil er jedwede
problematische Konstellation abseits des Islam offenkundig zu
verniedlichen gedacht ist. Wie oft ist denn in unseren Medien von
christlichem oder jüdischem Fundamentalismus die Rede? Eben, nie! Und
vielleicht überrascht es Dich ja, es gibt ihn tatsächlich, zum Teil
degeneriert er sogar zum nationalen Leitmotiv. Religionen sind mir
persönlich allesamt zuwider, ich werde jedoch nicht akzeptieren, wenn
eine christlich dominierte Region dieser Welt sich aufs hohe Ross
setzt, den edlen Kreuzritter spielt, Leichenberge hinterlässt und
dann so tut, als könne dies folgenlos bleiben. Ja, aggressive
Dummheit ist weit verbreitet, sie ist jedoch garantiert nicht nur im
Islam zu finden.

Ich bin gerne sofort bereit, Deinen Standpunkt erneut zu diskutieren,
wenn die Beschreibung jeder Straftat hierzulande unter Nennung der
Nationalität und Religion erfolgt. Bevor dies allerdings stattfindet,
sehe ich jeden Versuch der Verallgemeinerung als Anstrengung an,
einen "Muslim Halawi" zu konstruieren.

> [Mord an van Gogh]
> > Und es bleibt ein Mord, die Motive sind dabei irrelevant.
> So ein Schwachsinn. Van Gogh wurde umgebracxht weil er sich, nicht
> immer fein, mit Islamisten angelegt hat. Der Tropfen der das Fass zum
> Überlaufen gebracht hat war ein Film, der die sexuelle Mißhandlung
> und Unterdrückung von Frauen im Islam zum Thema hatte.
> Und da kommst du und behauptest das Motiv interessiert nicht. Das
> nenn ich frech. Nicht einmal der Täter bestreitet das. Im Gegenteil,
> der brüstet sich mit seiner Tat.

Das Motiv interessiert insofern nicht, weil bislang nicht
festzustellen wäre, dass in anderen Bereichen aus den Motiven für
Straftaten innenpolitische oder gar internationale Handlungsweisen
konstruiert werden. Du willst de facto eine Bedrohung durch den Islam
sehen, wohingegen Du ganz klar nicht gewillt bist, etwa eine
Bedrohung durch JEDE ausufernde Religion, beispielsweise die
Scientology, den christlichen oder jüdischen Fundamentalismus oder
auch nur jede Besessenheit von irgendwas wahrzunehmen. Wenn
tagtäglich Morde aus ganz bestimmten Motiven heraus stattfinden, so
ist bislang klar zu beobachten, dass ausschließlich jene, an denen
Muslime beteiligt sind, in einen größeren (falschen und vor allem
bewusst unvollständigen) Zusammenhang gebracht werden, wohingegen
alles andere in einen großen Topf geschmissen wird.

> > Ich kann beispielsweise nicht erkennen, wie mit gleichen
> > Denkweisen und Methoden gegen andere Motivlagen vorgegangen würde.
> Gleiche Denkweise? Ich verurteile einen aus islamistischen Gründen
> begannenen Mord. Nicht einmal der Täter macht daraus einen Hehl. Nur
> du bestreitest seine Motive.

Wo genau bestreite ich irgendwelche Motive? Es wäre allerdings an der
Zeit, sich einmal über alle Motive Gedanken zu machen und sich nicht
einzelne Gruppen heraus zu suchen, die einem gerade nicht genehm
sind.

> > Deine Argumentationsbasis ist ja dünner als Papier: Der Mörder
> > war ein spinnerter Moslem, also sollte flugs radikal gegen
> > Moslems vorgegangen werden.
> Wo steht das ?

Du konstruierst aus einem einzelnen Mord eine islamistische
Bedrohung.

> > Ich sehe derzeit leider nur, dass diejenigen, die hier
> > stets die Position vertreten, dass der Zweck alle Mittel
> > heilige, ja sogar der Tod zigtausender Palästinenser oder
> > weit über einer Million Irakis für eine gerechte Sache es
> > ja "wert wäre", genau die Denkweise ist, die Terrorismus
> > verursacht. Und letztlich denken Terroristen in exakt
> > den gleichen Maßstäben, nämlich, dass der Zweck alle Mittel
> > heiligt und der Tod einzelner Unbeteiligter dabei keinerlei
> > Problem darstellt.
> Wo vertrete ich das ?

An dieser Stelle und anhand Deiner Wortwahl.

> > >> Es gäbe eine Diskussion über 'die wahren Urheber' auf TP. Und nicht
> > >> wenige würden die in irgendwelchen Geheimdiensten sehen. Und sei
> > >> es der Mossad.
> Eben, die von dir bestrittene VT Epedemie.

Bitte korrekt zitieren, denn das ist Deine eigene Aussage.

> >> > Es gab auch fundamentalistischen Terrorismus auf Seiten der
> >> > Zionisten, u. a. ein Attentatsversuch auf Adenauer.
> >> Ja, in den 60er Jahren.
> > Und das heißt?
> Das ist 50 Jahre her und hat heute keinerlei Relevanz.

Es hat absolute Relevanz, denn es weist jene in ihre Schranken, die
diese vermeintlich Gefahr vorgeblich bekämpfen, selbst jedoch
ursprünglich konstruierten. Es wird heute viel darüber spekuliert,
weshalb es im so genannten Dritten Reich keinen stärkeren Widerstand
gab. Gleichzeitig wird seltsamerweise zunehmend ignoriert, wieso es
den palästinensischen überhaupt gibt.

> Schon gar  nicht im Zusammenhang mit New York, Madrid, london und alle anderen
> Al Kaida zugeschriebenen Anschläge.

Exakt dort, denn es gab ebenfalls aus dieser Weltanschauung heraus
zahlreiche internationale Attentate. Heute soll dies elegant einfach
unter den Tisch fallen, so wie auch Du es hier wiederum praktizierst.
Wenn schon fundamentalistischer Terror angeprangert wird, dann bitte
im historischen und auch im internationalen Kontext.

> >> > Und es gibt nun auf Seiten vermeintlich demokratischer Staaten
> >> > den Versuch, Millionen von Menschen zu diffamieren,
> >> Ich höre von offizieller Seite immer das Gegenteil.
> > Ach, Du siehst nicht, was zur Zeit für Kriege geführt werden?
> Da bringst du jetzt etwas durcheinander. Absicht?

Ich bringe nichts durcheinander, sondern exakt in den richtigen
Zusammenhang. Ist es etwa Deine Absicht, den Kontext zu negieren?

> Nach jedem Anschlag heißt es, völlig zu Recht, das jetzt nicht
> überreagiert werden darf und keinesfalls alle Moslems unter
> Generalverdacht kommen dürfen. Das die Gesellschaft sich das Klioma
> nicht von Scharfmachern beider Seiten kaputtmachen lassen darf.

Der Alarmismus nimmt klar überhand. Moslems sollen nun noch schärfer
beobachtet werden, über die Ursachen des entstandenen und noch
entstehenden Hasses will jedoch kein Mensch reden. Und gerade
Großbritannien hätte da mit seinem Lügenkrieg und dem kolonialen Erbe
etliches aufzuarbeiten.

> >> > namentlich das Ende politischer wie militärischer Einflussnahme.
> >> Du forderst das Ende des Imperialismus.
> > Wenn Du es so nennen magst.
> Wie sonst. Habe ich auch alles andere als Probleme mit. Nur leider
> sieht es derzeit nicht danach aus.

Es dürfte letztlich am ehesten alles an der Bezahlbarkeit scheitern.

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