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  • DasKleineDummerchen

mehr als 1000 Beiträge seit 13.09.2001

... auch die andere Wange oder ...

Kai Raven schrieb am 24. Dezember 2002 8:37

> Hi,

> ich lehne solche Aktionen ab und verurteile sie.
> Man kann nicht für den Schutz und das Recht auf Privatsphäre kämpfen
> und den gleichzeitig extrem bei einer Person verletzen.

Wenn man aber vielleicht nicht dagegen kämpft?
"Wer sich nichts zuschulden hat kommen lassen, der hat auch nichts zu
verstecken!" so oder ähnlich heißt es doch immer aus dieser Richtung. 

Warum sollte man diejenigen nicht wenigstens beim Wort nehmen? 
Warum sollten für einige rechtsfreie Schutzräume bzgl. der
Privatsphäre existieren, während der kleine bemitleidenswerte Mann
auf der Straße, der austickt, weil es nicht mehr aushält, von der
Presse und den Medien seziert wird? -> s. die verlorene Ehre der
Katharina Blum z.B.

> Poindexter mag ein "Drecksack" sein, aber auch der hat ein Recht auf
> Privatsphäre. So stellt man sich auf eine Ebene mit denjenigen, die
> man bekämpft - bad style imo.

Begründeter Einwand. Aber hier geht es m.E. nicht um den Punkt sich
auf die gleiche Ebene zu stellen. Höchstens im rechtlichen Sinne. Wer
wöllte denn z.B., um es provokativ zu formulieren, das ein bekannter
Päderast einen Kindergarten leitet. Es mag ja für jeden den richtigen
Job geben, aber man muß Probleme nicht auch noch bewußt herbeiführen.

> Mich erinnern solche Aktionen an die 'schwarzen Listen" der Neonazis.
> Man sollte sich auf die Fakten und die sachlichen Punkte beschränken,
> die mit Poindexter in seiner Funktion als IAO Direktor zu tun haben
> und mit dem IAO Projekt und dem TIA System selbst.

Wenn man die Kontrolle des Mediums Internet ablehnt, kann man nicht
gleichzeitig Forderungen nach Kontrolle bzw. Selbstkontrolle stellen.
Bzw. natürlich die Forderung stellen, nur sich nicht allzu viel
Hoffnung machen, daß dieser Ruf gehört wird. So vielfältig wie das
Netz werden auch die Reaktionen und Meinungen sein. Vielfalt zu
ertragen, kann anstrengend sein. Ist aber ehrlich. Bedeutet
Offenheit. Die möglicherweise weh tut. Aber letztendlich allen
weiterhelfen kann. Statt Täuschung und Geheimniskrämerei.

> Erst wenn ein Kampf die Ebene erreicht, bei dem es um Leben oder Tod
> geht, sind militante Aktionsformen angebracht.

Nur weil es bei einigen Wenigen nicht um Leben und Tod geht, kann man
nicht schließen, daß die Mehrheit der Welt kein Recht auf diese
Aktionsformen hat. 

Und es könnte ein Fehlurteil unsererseits sein, aufgrund der Illusion
von Sicherheit, daß es nicht bereits längst darum geht. Daß die
Herrschenden (Regierungen + Kapital) sich dieser Medien bemächtigen
möchten, um sie gegen die Bevölkerung einzusetzen, bzw. diese zu
kontrollieren. All die neue Gesetze und Initiativen in dieser
Richtung sprechen ein klare Sprache für den der Lesen (und Verstehen)
kann.

Es ist jedoch immer gut, konstruktive Aktionsformen, wie belegte
Fakten, zum freien Spiel der Kräfte im Internet beizusteuern. Je mehr
das tun, desto mehr würde die Selbstregulierung greifen, die
eigentlich allen Systemen innewohnt. Bzw. je mehr konstruktiv zum
System beigetragen wird, desto eher entwickelt sich die
Selbstregulierung in diese Richtung ;)


> Ciao & Merry X'Mas
> Kai

Ebenso, allerseits

das kleine Dummerchen

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