KarierterHut schrieb am 30.07.2020 09:18:
Spechtschaden schrieb am 30.07.2020 08:30:
Die Gründung einer lokalen Bürgerwehr macht also durchaus Sinn.
Aber aus anderem Grund. Erfahrungsgemäß wird aus der Bürgerwehr irgendwann auch nur Mob, wenn sie es nicht schon von vornherein ist.
Soweit, so gut...
Die einzige Lösung ist eine hart durchgreifende, ausreichend starke Staatsgewalt.
Nein - die einzige Lösung ist ein klug agierendes Monopol staatlicher Gewalt.
Mit "Härte und Durchgreifen" kann man nicht gewinnen, das ist schwarze Pädgogik und wird von Leuten und unkontrollierbaren Gewaltfantasien propagiert.
Die Gewalt des Staates muss vor allem von allen akzeptiert werden - und die Erosion dieser Akzeptanz kommt im Moment von rechts. Gerade Alt-Right & Co. zerstören die Grundlagen der amerikanischen Gesellschaft - und bei uns sind rechte Netzwerke in Polizei, Bundeswehr und Kommunalverwaltungen.
Die, die am lautesten nach dem starken Staat schreien, anerkennen das Gewaltmonopol am Wenigsten. Die wollen keinen starken Staat, die wollen ihren eigenen Staat - in dem die aus ihrer Sicht Minderwertigen nicht zu Suchen und nichts zu Melden haben.
England ist ein Land voller Probleme, aber auch voller Erfahrungen. Es gibt dort eine Menge Ideen und Projekte, die die Akzeptanz der Polizei bis auf den heutigen Tag erhalten haben. Die Bobbies laufen immer noch nur mit Schlagstöcken herum...
Die Briten haben mit Maßnahmen wie unabhängigen Ermittlern gegen Polizeigewalt, Kommunikationstrategien, eindeutigen Arbeitsanweisungen, Kennzeichnungspflicht - viele Maßnahmen gegen die sich die US-Polizei und die deutsche Polizei mit Handen und Füßen wehren - für eine breite Akzeptanz der Polizei gesorgt.
Sie haben zwar auch einen blonden Wirrkopf zum Chef gewählt, aber die Briten sind erstaunlich offen für Lösungen und Diskussionen - wie man etwa an den Stürzen der Denkmäler der Kolonialzeit sieht.