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Re: Hätte die Ukraine den beschwerlicheren Weg gewählt,

Dead man walking (1) schrieb am 01.11.2024 14:36:

DrM schrieb am 01.11.2024 14:23:

Dead man walking (1) schrieb am 01.11.2024 14:06:

wäre sie wohl heute kein 'Angriffsopfer'.

Das ist falsch.

Jugoslawien, Österreich, die Schweiz etc. haben es vorgemacht, wie man friedlich zwischen den 'Großmächten' laviert und die Ukraine wäre in einer einzigartigen Position gewesen: Gesegnet mit Bodenschätzen, Industrie und Energie hätte sie doch - als neutrale Nation (!) - ihre Trumpfkarten ausspielen und auch als Mittler zwischen Russland und 'dem Westen' dienen können.

Österreich ist Mitglied der EU, die Schweiz hat ein Assoziationsabkommen mit der EU.

Die Ukraine hatte 2010 ihre militärische Neutralität gesetzlich festgeschrieben und wurde von Russland bedroht, falls sie ein Assoziationsabkommen mit der EU schließen wolle.

Speaking at a conference in Yalta in September, Glazyev openly threatened dire consequences if Ukraine signed the Association Agreement. “We don’t want to use any kind of blackmail. But legally, signing this agreement about association with the EU, the Ukrainian government violates the treaty on strategic partnership and friendship with Russia.” That, he said, would mean that Russia would no longer guarantee Ukraine’s statehood and might intervene if pro-Russian regions sought help from Russia. He continued: “Who will pay for Ukraine’s default, which will become inevitable? Would Europe take responsibility for that?” Saying that Ukraine’s default would be inevitable was saying that Russia would make sure it happened.

Paul D’Anieri: Ukraine and Russia. From Civilized Divorce to Uncivil War. Cambridge University Press, 2023, ISBN 978-1-009-31554-8, S. 197, https://books.google.de/books?id=bomzEAAAQBAJ&pg=PA197

In November 2013 Yanukovych accepted an invitation to the EU summit in Vilnius, where he was expected to sign the association agreement but abruptly refused to do so. Speaking to his own entourage, he explained the about-face as the result of an exchange with Putin, who had allegedly told him that he would never allow the European Union or NATO to share a border with Russia. If Yanukovych signed the EU agreement, Putin threatened to occupy the Crimea and a good part of southeastern Ukraine, including the Donbas. Yanukovych, visibly shaken, decided to abandon the EU association agreement.

Serhii Plokhy: The Russo-Ukrainian War. The Return of History. W. W. Norton & Company, New York 2023, ISBN 978-1-324-05119-0, S. 94–95, https://books.google.de/books?id=H2F_EAAAQBAJ&pg=RA1-PT1:

Nachdem Janukowytsch vertrieben war, weil er sein Versprechen gebrochen hatte, das Assoziationsabkommen mit der EU zu unterschreiben, wurde die Ukraine verdeckt von Russland angegriffen: Annexion der Krim, Anzetteln des Bürgerkriegs im Donbas.

Österreich und die Schweiz sind aber nach wie vor keinem Militärbündnis (die EU ist keines!) zugehörig, und den restlichen Kram kannst Du gerne behalten.

mfg

Stimmt, die EU ist kein Militärbündnis. Die ist nämlich viel mehr als nur das, denn es dreht sich eben im Gegensatz zur NATO nicht nur im wesentlichen um militärischen Beistand. Sie können sich ja z.b. das hier mal durchlesen. Ich bin mir sicher, "Fragen der europäischen Verteidigung" etwa die unter Leitung eines Österreichers da besprochen werden, haben rein gar nichts mit einer militärischen Komponente der EU zu tun ,)

https://www.bundeskanzleramt.gv.at/themen/europa-aktuell/2022/oesterreicher-tritt-leitungsfunktion-in-hoechstem-militaergremium-der-eu-an.html

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