Ansicht umschalten
Avatar von FIAE-Flix
  • FIAE-Flix

mehr als 1000 Beiträge seit 20.02.2004

Re: Wir haben doch russische Atomraketen vor unserem Haus

cronos_the_master_of_time schrieb am 01.11.2024 16:16:

Für die Ukraine ist der Krieg eigentlich schon verloren. Militärisch ist sie handlungsunfähig.

Sie wissen schon, dass die Ukraine angekündigt hat, erst 2025 wieder offensiv tätig zu werden? Dass man genau dafür einen Haufen neuer Leute einzieht und zunehmend Rüstungsgüter im eigenen Land produziert? Dass dennoch der Krieg seit diesem Jahr zunehmend auf russischem Boden stattfindet? Klingt für mich alles andere als Handlungsunfähig. Russland jedenfalls scheint auch keinen rechten Plan zu haben, den Sieg innerhalb der nächsten Jahre einzufahren, ohne den Laden vor die Wand zu fahren - 21% Zinsen sprechen hier wie die sich stark leerenden Depots mit Sowjet-Gerät oder die in den Himmel schiessenden Zahlungen für "Teilnehmer der SMO" eine deutliche Sprache. Die Ukraine muss aber auch nicht gewinnen, sie muss sich nur so teuer verkaufen, dass es für Russland zu teuer wird. Ist im Prinzip wie in Afghanistan oder Vietnam.

Sie wird sich die Bedingungen einen Friedensvertrags nicht frei wählen können, und schon gar nicht diktieren, so wie Dir das wohl vorschwebt.

Es ist ziemlich offensichtlich, dass ein solcher Friedensvertrag aus Sicht der Ukraine ohne echte Sicherheitsgarantien keinen Wert hat. Das ist dann nur Vorbereitungszeit für den nächsten Überfall. Diktieren wird sie Russland nur eben auch nicht können, wie es den meisten "Friedensbewegten" und Putin ja scheinbar vorschwebt.

Sie kann einen klugen Friedensvertrag schließen, oder sie kann sich bis zur letzten Patrone verteidigen, kennt man ja hierzulande.
In einem möglichen Friedensvertrag werden daher Gebietsverluste oder Sicherheitsgarantien (für Russland, wohlgemerkt, also Rüstungsbeschränkungen etc.) stehen.

Sorry aber wer bei "Sicherheitsgarantien für die Atommacht gegenüber dem Nachbarstaat den man überfallen hat" nicht ins Grübeln kommt, nunja....

Würde man der Ukraine _jetzt_ einen NATO-Beitritt "nach dem Krieg" garantieren- was meinst Du denn, wie die Reaktion Russlands wäre? Da würde man von russischer Seite sicher keinen Friedensvertrag mehr akzeptieren, sondern nur noch die bedingungslose Kapitulation mit anschließender Annexion.

Wenn man sich die russischen Forderungen so anhört, also genau das was man auch heute fordert. Unterwerfung der Ukraine unter russische Gnade. Würde sich also eigentlich nix ändern.

Die sowjetischen ICBMs wurden wann entwickelt? Was meinst Du, wie viel von diesem Know-How noch existiert?

Ich habe keinen Zweifel dran, dass das ausreicht.

Außerdem scheinst Du zu vergessen, dass sich die Ukraine im Krieg befindet und pleite ist. Und die Westmächte eine solche Entwicklung sicherlich nicht zulassen würden- und die treffen hier nun mal die Entscheidungen, zumindest so lange die jetzige Regierung in der Ukraine an der Macht ist. Und so lange Krieg ist, sowieso- denn wenn sich eine neue Regierung nicht mehr dem Willen der Kriegsmäzene beugt, ist der Krieg ratz fatz vorbei und die Ukraine gibt es nicht mehr.

Tja genau das ist das Dilemma der Ukraine und aus meiner Sicht der Grund, warum man den Weg bis heute nicht beschreitet. Man will es sich nicht mit dem Westen verscherzen, und der fände das sicher nicht toll. Wäre doof, wo man sich ja nach Westen orientieren will. Was aber den Punkt Pleite und im Krieg angeht - ich denke, die Bedingungen sind (auch was die anderen Punkte angeht) dennoch viel günstiger, als sie es z.b. in Nordkorea je waren. Zur Erinnerung: Da sind massenhaft Leute verhungert, man war stark sanktioniert und international quasi geächtet - und trotzdem... nunja.

Ich tippe übrigens auch mal, das würde sich ganz schnell ändern, wenn man etwa die Unterstützung drastisch zurückfährt und etwa die Ukraine hin zu einer Unterwerfung drängt....

Bewerten
- +
Ansicht umschalten