Allerdings steht ja die "Notwendigkeit" von Krieg und Aufrüstung im praktischen Widerspruch zum Klimaschutz, denn die Bewaffnung gibt es nur mit neuen Emissionen.
Alles erzeugt irgendwelche Emissionen, auch das Schreiben, Veröffentlichen und Diskutieren dieses Artikels hier. Selbst beim Atmen emittieren wir CO2 und bei Ausdünstungen am anderen Ende des Verdauungstraktes das noch klimaschädlichere Methan. Eine emissionsfreie Existenz ist praktisch nicht möglich. Es würde auch niemand, der bei Verstand ist, die Abschaffung von Atmung, Winden oder Artikelschreiben fordern. Und warum nicht? Weil diese unmittelbar mit unserer Existenz und Sicherung derselben verknüpft sind.
Es geht also immer um eine Abwägung des potentiellen Schadens von Emissionen gegen den Nutzen, den sie ermöglichen.
Wenn jetzt eine fremde Macht hier einmarschiert, die unsere Freiheit und Demokratie wegnehmen will und die selbst von Umwelt- oder Klimaschutz rein gar nichts hält, wäre es in der Endbilanz nicht günstiger, jetzt ein paar Emissionen in Kauf zu nehmen, um a) unsere Existenz vor der unmittelbaren. Vernichtung zu bewahren und b) einem noch 100fach klimaschädlichere Verhalten des Okkupators keinen Vorschub zu leisten?
Selbst wenn wir in radikalpazifistischer Sicht nobel auf unsere Freiheit und unser Leben verzichten würden, um einem Angreifer ein gutes Beispiel und Vorbild abzugeben, würden wir bereits aus Gründen der Klimabilanz ein extrem schlechtes Geschäft machen, wenn der Invasionist hier ungehindert alles wieder auf fossile Verbrennung umstellt und seine fossilen Brennstoffe uns teuer kaufen lässt?
Wenn das eintreten sollte, würde es auch unseren Klimaktivisten an den Kragen gehen: anstatt in liebevoller, stundenlanger Kleinarbeit die tapferen Aktivisten von der Straße zu lösen, würde eine andere Macht einfach mit einer Walze den Straßenbelag wiederebnen, samt allen Auflagen, die nicht rechtzeitig weg sind.