.... daß auch die Informationen, die wir im Westen bekommen, in
gewisser Weise manipuliert sind. Aber:
* Im Gegensatz zu Jugoslawien hält man es bei uns nicht für
nötig, unabhängige Berichterstattung zu unterdrücken.
Wer ist also glaubwürdiger?
* Daß hunderttausende Zivilisten systematisch aus dem Kosovo
vertrieben werden, scheint mir nach der großen Anzahl voneinander
unabhängiger Berichte darüber keine Erfindung des Westens zu
sein.
* Daß (auch) von serbischer Seite schon im Bosnien-Krieg
zahlreiche Kriegsverbrechen begangen wurden, kann man nach derzeitiger
Beweislage kaum abstreiten.
* Ich glaube nicht, daß die NATO-Staaten besonders wild darauf
waren, in diesen Krieg verwickelt zu werden. Schließlich gibt es
durchaus innenpolitischen Druck gegen das Eingreifen. Wenn Amerika
wirklich ein großes Interesse an der Region hätte (siehe
z.B. Kuwait), hätte es schon viel früher gekracht.
Und schließlich muß ich fragen, wie denn eine politische
Lösung heibeigeführt werden sollte, wenn, während die
Kosovo-Albaner in Rambouillet den Verzicht auf eine Unabhängigkeit
unterschrieben haben, Milosevic schon Truppen im großen Stil in
den Kosovo geschickt hat, um die Zivilbevölkerung zu vertreiben.
(Und das war, wie gesagt, vor den NATO-Angriffen). Und ich bin
überzeugt, daß das (weitgehend) wahr ist, denn wenn alle
westlichen Medien (übereinstimmend) gelogen haben, warum sollten
gerade die Serben die Wahrheit sagen?