....möchte ich eingehen, um die Wiederholung von Argumenten zu
vermeiden:
1) Politische Entscheidungsträger, die die dramatischen Folgen
eines NATO-Angriff-Krieges gegen Yugoslawien nicht vorhersehen konnten,
sollten ihren Platz räumen. Was nun an Destabilisierung, an
Steigerung der Grausamkeit, Unversöhnlichkeit und Verbitterung
geschieht, war sehr klar vorherzusehen. Sich auf "Unvorhersehbarkeit"
auszureden ist die allerschäbigste Form der Rechtfertigung. Es hat
Politiker (zB Kissinger) und Militärs gegeben, die die
Entscheidungsträger vor diesem Schritt sehr eindringlich gewarnt
haben.
2) Die selektiv moralisierende Argumentation zählt zum Infowar.
Wer die Interessen seines Gegeners kriminalisiert und ihn selbst
dämonisiert, verfügt jedenfalls über eine fabelhafte
Rechtfertigung der eigenen Barbarei.
Im übrigen haben in nächster Zeit die Waffen das Wort und
nicht die Argumente. Kissinger, der Realist, tritt nun für
Bodentruppen ein. Aus amerikanischer Interessenlage hat er völlig
recht.
Ich selbst behalte mir bei aller Machtlosigkeit vor, Recht und Unrecht
allein nach meinem Wissen und Gewissen zu beurteilen. Die NATO ist
für mich eine militärische aber keine moralische Instanz.
Nein, gewiß nicht.