Folgendes soll nicht als Plädoyer für den Status Quo missverstanden
werden, sondern lediglich dazu beitragen, ihn erklären:
Zwiebelritter schrieb am 10. September 2015 17:53
> - "Golfstaaten bevorzugen nicht-aufmüpfige asiatische
> Gastarbeiter..."
> Wow... da hat jemand etwas begriffen, wenn ich die Randale in dem Zug
> sehe...
Nein, das mit der Randale ist dort nicht gemeint, sondern es geht
darum, daß in vielen Golfstaaten die Billiglohn-Gastarbeiter faktisch
rechtslose Sklaven sind und Einwanderer generell deutlich weniger
Rechte haben als echte Bürger des Landes. Diese Golfstaaten haben
auch von dieser Seite Angst gegen eine Veränderung der Verhältnisse,
die momentan schon viel Aufwand für sie erfordern um eine Revolution
zu vermeiden. Das geht besser mit Leuten aus Pakistan oder
Bangladesh, die wegen des (ggü ihrem Herkunftsland noch ganz guten)
Sklavenlohns da sind und eine niedrigere Wahrscheinlichkeit haben,
davon ab religiös-politisch-ideologische Motive zum Umsturz des
Regimes mitzubringen.
> - "An einer größeren Menge syrischer Einwanderer haben die
> Golfstaaten dagegen kein Interesse. Sie halten sie schlicht für ein
> Sicherheitsrisiko..."
> OK...JETZT wird es aber interessant... DIE haben Angst vor
> Terroristen, und bei uns sind es nur arme Lämmchen...?
Mag ja sein, daß bei uns auch nicht nur Unschuldslämmer dabei sind,
aber die Situation und Angst ist doch eine ganz andere: Saudi-Arabien
(wo die primären Pilgerstätten des Islams sind, insbes. Mekka und
Medina) ist primäres IS-Umsturz-Ziel und das Potenzial an
Umsturz-Befürwortern im In- und Umland sehr hoch. Die Sauds stecken
viel Aufwand rein, mit Repression den schwelenden und kommenden
Umsturz zu verhindern oder zu verzögern. Viele Leute sagen ja, daß
die Frage nicht ist "ob" das Haus Saud fällt, sondern wann es fällt.
Entsprechend ist die Angst der Sauds vor jedem Einwanderer
nachvollziehbar.
> - " Die religiöse Einfalt am Golf dürfte allen Nicht-Sunniten nicht
> attraktiv erscheinen."
> Aber sich von den ungläubigen (Schweinen) aushalten zu lassen ist ok?
Na ja, wenn die strenggläubigen anderer Islam-Strömungen sich ihnen
gegenüber unfreundlicher oder gar bedrohlicher verhalten als die
ungläubigen (Schweine), dann ist eine Präferenz für letztere doch
nachvollziehbar.
Ach ja und nochmal, wie gesagt: das war kein Plädoyer für den Status
Quo sondern lediglich eine Erklärung der ganz anderen Situation dort
werden, sondern lediglich dazu beitragen, ihn erklären:
Zwiebelritter schrieb am 10. September 2015 17:53
> - "Golfstaaten bevorzugen nicht-aufmüpfige asiatische
> Gastarbeiter..."
> Wow... da hat jemand etwas begriffen, wenn ich die Randale in dem Zug
> sehe...
Nein, das mit der Randale ist dort nicht gemeint, sondern es geht
darum, daß in vielen Golfstaaten die Billiglohn-Gastarbeiter faktisch
rechtslose Sklaven sind und Einwanderer generell deutlich weniger
Rechte haben als echte Bürger des Landes. Diese Golfstaaten haben
auch von dieser Seite Angst gegen eine Veränderung der Verhältnisse,
die momentan schon viel Aufwand für sie erfordern um eine Revolution
zu vermeiden. Das geht besser mit Leuten aus Pakistan oder
Bangladesh, die wegen des (ggü ihrem Herkunftsland noch ganz guten)
Sklavenlohns da sind und eine niedrigere Wahrscheinlichkeit haben,
davon ab religiös-politisch-ideologische Motive zum Umsturz des
Regimes mitzubringen.
> - "An einer größeren Menge syrischer Einwanderer haben die
> Golfstaaten dagegen kein Interesse. Sie halten sie schlicht für ein
> Sicherheitsrisiko..."
> OK...JETZT wird es aber interessant... DIE haben Angst vor
> Terroristen, und bei uns sind es nur arme Lämmchen...?
Mag ja sein, daß bei uns auch nicht nur Unschuldslämmer dabei sind,
aber die Situation und Angst ist doch eine ganz andere: Saudi-Arabien
(wo die primären Pilgerstätten des Islams sind, insbes. Mekka und
Medina) ist primäres IS-Umsturz-Ziel und das Potenzial an
Umsturz-Befürwortern im In- und Umland sehr hoch. Die Sauds stecken
viel Aufwand rein, mit Repression den schwelenden und kommenden
Umsturz zu verhindern oder zu verzögern. Viele Leute sagen ja, daß
die Frage nicht ist "ob" das Haus Saud fällt, sondern wann es fällt.
Entsprechend ist die Angst der Sauds vor jedem Einwanderer
nachvollziehbar.
> - " Die religiöse Einfalt am Golf dürfte allen Nicht-Sunniten nicht
> attraktiv erscheinen."
> Aber sich von den ungläubigen (Schweinen) aushalten zu lassen ist ok?
Na ja, wenn die strenggläubigen anderer Islam-Strömungen sich ihnen
gegenüber unfreundlicher oder gar bedrohlicher verhalten als die
ungläubigen (Schweine), dann ist eine Präferenz für letztere doch
nachvollziehbar.
Ach ja und nochmal, wie gesagt: das war kein Plädoyer für den Status
Quo sondern lediglich eine Erklärung der ganz anderen Situation dort