Durch einen Artikel über den Rückzieher der Unterschrift von Varwick bin ich auf das "Manifest für Frieden" gestoßen. Auf change.org las ich dann diese Petition durch. Es sprach mich an, deshalb begann ich, mich mehr zu informieren. War es wirklich eine stark Rechts geprägte Petition? Ich ging die Liste der Erstunterzeichner. Es waren unter anderen Namen wie:
- Rudolf Dressler, Ex-Staatssekretär (SPD)
- Jürgen Grässlin, Dt. Friedensgesellschaft
- Maria Mesrian, Theologin
- Reinhard Mey, Musiker
- Dr. Christof Ostheimer, ver.di-Vorsitzender Neumünster
- Romani Rose, Vors. Zentralrat Deutscher Sinti und Roma
- Michael von der Schulenburg, UN-Diplomat a.D.
- Martin Sonneborn, Journalist (Die Partei)
- Dr. Hans-C. von Sponeck, Beigeordneter UN-Generalsekretär a.D.
- Bernhard Trautvetter, Friedensratschlag
- Dr. Erich Vad, Brigadegeneral a.D.
- Günter Verheugen, Ex-Vizepräsident EU-Kommission
- Dr. Antje Vollmer, Theologin (Die Grünen)
mit dabei, aber auch ein Prof. Dr. Christoph Butterwegge.
Aus meiner Jugend ist mir Reinhard Mey ein Begriff, ich bin mit einigen seiner Lieder groß geworden. Ich stieß auf seiner Seite auf den Artikel "Antje und ich". Dann schaute ich mir einige Sendungen an, in denen Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht auftraten. Interessant fand ich die Konstellation der Gesprächsrunden. Viele vermittelten mir das Gefühl, Diskussionsrunden ohne objektive Moderation und "alle gegen einen". Und es erfaßte mich eine Verwunderung, warum alles in den Medien derart aufkochte.
Deshalb las ich immer wieder diese Petition durch. Was dieses Aufkochen verursacht, ist für mich nicht faßbar. Vielleicht ist es die Konstellation Alice Schwarzer (eine lesbische Frauenrechtlerin) und Sahra Wagenknecht (eine links verortete Politikerin)? Ich jedoch habe diese Petition unterschrieben und hätte ich die Möglichkeit gehabt, zur Demo zu fahren, ich wäre dort gewesen. Dort mit einer hellblauen Fahne, einer Taube und dem Olivenzweig im Schnabel im Hintergrund. Mir macht es nichts aus, dass 10.000 angemeldet waren, zuerst von 5.000 in den Medien gesprochen wurde und irgendwann von 13.000 bis 50.000 die Rede war - und wäre es nur 1 Mensch gewesen.
Ich spreche dem ukrainischen Volk nicht ab, sich selber und ihre Grenzen zu verteidigen. Aber ich spreche Russland als Agressor das Recht ab, diese Grenzen zu verletzen. Ich spreche der USA ab, sich in die Anbelange der Ukraine einzumischen. Ich spreche jeglichen weiteren unbeteiligten Staaten das Recht ab, Waffen zu lieferen, ohne vorher ernsthafte, zeitlich langwierige, Bemühungen um Friedensgespräche.
Nur es ändert nichts an dem Fakt, das täglich Menschen sterben. Desweiteren wird im Gedächtnis dieser Menschen über Generationen hinweg Feindschaft sich verankern, ein Samen für weitere etwaige Kriege.
Das was der Ex-General Erich Vad gesagt hat, bestärkte mich. Scheinbar nicht nur er sagt, dass dieser Krieg nicht mehr zu gewinnen sei. Und, dass eine stärkere Intervention aller Wahrscheinlichkeit nach zu einer nuklearen Katastrophe führen könnte.
Ich will das nicht!
Deshalb war diese Petition und diese Demonstration notwendig.