Du hast natürlich mit dem "Möglich, aber nicht sicher" recht. Man
kann schlecht wissen, welchen Einfluss welcher Teil-Faktor
tatsächlich
hatte oder in einem potentiellen neuen Anlauf unter anderen
Rahmenbedingungen haben würde.
Nichtsdestotrotz erlaube ich mir mal ein paar Kommentare:
Kazzenkatt schrieb am 27. April 2015 16:19
> Wenn dann haben sie sich betrügen *lassen*.
das kann man für jeden Betrug so umdeuten.
> Die Frage an dieser Stelle lautet, wie viele Leute hätten pro
> Separation gestimmt, haben sich durch diese Versprechungen aber doch
> umentschieden.
Ist doch nicht dein Ernst, oder? Die Entscheidungsfindung läuft
natürlich nicht nach dem Absurden Schema ab, dass man erst klar für
die Separation ist und sich dann plötzlich wegen der Versprechungen
umentscheidet. Das ist tatsächlich irrelevant. Vielmehr ist es so,
dass da eine ganze Menge Entscheidungs-Faktoren (pros & cons) für
jede Seite zusammenkommen und das eben ein Faktor unter vielen ist...
aber eben einer unter den ganz entscheidenden.
> > Die kurz vorher noch hastig gemachten Versprechen werden absehbar
> > nicht eingehalten.
>
> Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite sind die Engländer, die
> die Versprechungen gegenüber den Schotten gehört haben, und
> vergleichbare Rechte auch haben wollen. Z.B. dass nur britische (und
> nicht schottische) Abgeordnete über rein britische Themen abstimmen.
meinst du vielleicht "englische" statt "britische"? denn unter
"britische" sind die Schotten genauso drin wie die Engländer. Wiki:
"Das Königreich Großbritannien entstand am 1. Mai 1707 durch den
Zusammenschluss der Königreiche von England und Schottland (Act of
Union 1707)."
> Diese kann man nur damit vertrösten, dass man den Schotten diese
> Rechte doch nicht gewährt.
> Ob das für Schottland entscheidend ist - vielleicht, vielleicht ist
> das aber auch nicht wichtig *genug*.
Irgendwie eine seltsame Vorstellung, dass die Rechte der Schotten
ausgerechnet für die Engländer so maßgeblich wären, dass man
unbedingt die Schotten drum prellen muss... aber für die Schotten
selbst "nicht wichtig genug" wären.
> > Deswegen, und sollte GB beim nächsten Referendum aus der EU
> > austreten, kommt die schottische Unabhängigkeit mit Sicherheit wieder
> > auf die Tagesordnung.
>
> Vielleicht. Gerade der Zweifel über den Status eines unabhängigen
> Schottlands hat zumindest ein paar Leute gegen die Separation stimmen
> lassen. Will UK austreten, könnten diese Leute ihre Meinung ändern.
> Andererseits wäre es nach einem Austritt von UK zu spät um in der EU
> zu bleiben, man müsste neu beitreten.
abgesehen davon, dass der Austritt nicht von einem Tag auf den
anderen gehen würde (das geht nicht so schnell wie die
Express-"Eingliederung" der Krim bei Putin) sondern zwischen der
Entscheidung für den Austritt und dessen Inkrafttreten locker genug
Zeit wäre, um ein auf diese neue Faktenlage fokussiertes
Unabhängigkeits-Referendum auszuführen... wäre auch ein erneutes
Beitreten gar kein Problem.
> Dazu gehört aber auch der Plan, dem Euro beizutreten. Ansonsten würde
> Schottland auch eine eigene Währung benötigen, was auch als einer der
> Punkte gegen eine Separation thematisiert wurde.
Jedenfalls dürfte dieses Thema dem zu einem Zeitpunkt der
Unsicherheit im Euro-Raum stattgefundenen letzten Referendum für
Unabhängigkeit deutlich geschadet haben - da haben die Tories mit
ihrem FUD gut taktiert.
Ein großer Teil der Schotten, die sich am liebsten von England
losgelöst hätten aber angesichts der "Euro-Krise" lieber gleichzeitig
lieber währungsseitig beim Pfund geblieben wären, haben sich da eben
gegen den Euro entschieden.
In Wirklichkeit wäre es für die Schotten aber kein großes Thema -
wenn sie denn die Unabhängigkeit wollen aber beim Pfund bleiben
wollen - eine eigene Währung auszugeben (nennen wir die mal
"Schottisches Pfund") und 1:1 an das britische Pfund zu koppeln.
kann schlecht wissen, welchen Einfluss welcher Teil-Faktor
tatsächlich
hatte oder in einem potentiellen neuen Anlauf unter anderen
Rahmenbedingungen haben würde.
Nichtsdestotrotz erlaube ich mir mal ein paar Kommentare:
Kazzenkatt schrieb am 27. April 2015 16:19
> Wenn dann haben sie sich betrügen *lassen*.
das kann man für jeden Betrug so umdeuten.
> Die Frage an dieser Stelle lautet, wie viele Leute hätten pro
> Separation gestimmt, haben sich durch diese Versprechungen aber doch
> umentschieden.
Ist doch nicht dein Ernst, oder? Die Entscheidungsfindung läuft
natürlich nicht nach dem Absurden Schema ab, dass man erst klar für
die Separation ist und sich dann plötzlich wegen der Versprechungen
umentscheidet. Das ist tatsächlich irrelevant. Vielmehr ist es so,
dass da eine ganze Menge Entscheidungs-Faktoren (pros & cons) für
jede Seite zusammenkommen und das eben ein Faktor unter vielen ist...
aber eben einer unter den ganz entscheidenden.
> > Die kurz vorher noch hastig gemachten Versprechen werden absehbar
> > nicht eingehalten.
>
> Das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite sind die Engländer, die
> die Versprechungen gegenüber den Schotten gehört haben, und
> vergleichbare Rechte auch haben wollen. Z.B. dass nur britische (und
> nicht schottische) Abgeordnete über rein britische Themen abstimmen.
meinst du vielleicht "englische" statt "britische"? denn unter
"britische" sind die Schotten genauso drin wie die Engländer. Wiki:
"Das Königreich Großbritannien entstand am 1. Mai 1707 durch den
Zusammenschluss der Königreiche von England und Schottland (Act of
Union 1707)."
> Diese kann man nur damit vertrösten, dass man den Schotten diese
> Rechte doch nicht gewährt.
> Ob das für Schottland entscheidend ist - vielleicht, vielleicht ist
> das aber auch nicht wichtig *genug*.
Irgendwie eine seltsame Vorstellung, dass die Rechte der Schotten
ausgerechnet für die Engländer so maßgeblich wären, dass man
unbedingt die Schotten drum prellen muss... aber für die Schotten
selbst "nicht wichtig genug" wären.
> > Deswegen, und sollte GB beim nächsten Referendum aus der EU
> > austreten, kommt die schottische Unabhängigkeit mit Sicherheit wieder
> > auf die Tagesordnung.
>
> Vielleicht. Gerade der Zweifel über den Status eines unabhängigen
> Schottlands hat zumindest ein paar Leute gegen die Separation stimmen
> lassen. Will UK austreten, könnten diese Leute ihre Meinung ändern.
> Andererseits wäre es nach einem Austritt von UK zu spät um in der EU
> zu bleiben, man müsste neu beitreten.
abgesehen davon, dass der Austritt nicht von einem Tag auf den
anderen gehen würde (das geht nicht so schnell wie die
Express-"Eingliederung" der Krim bei Putin) sondern zwischen der
Entscheidung für den Austritt und dessen Inkrafttreten locker genug
Zeit wäre, um ein auf diese neue Faktenlage fokussiertes
Unabhängigkeits-Referendum auszuführen... wäre auch ein erneutes
Beitreten gar kein Problem.
> Dazu gehört aber auch der Plan, dem Euro beizutreten. Ansonsten würde
> Schottland auch eine eigene Währung benötigen, was auch als einer der
> Punkte gegen eine Separation thematisiert wurde.
Jedenfalls dürfte dieses Thema dem zu einem Zeitpunkt der
Unsicherheit im Euro-Raum stattgefundenen letzten Referendum für
Unabhängigkeit deutlich geschadet haben - da haben die Tories mit
ihrem FUD gut taktiert.
Ein großer Teil der Schotten, die sich am liebsten von England
losgelöst hätten aber angesichts der "Euro-Krise" lieber gleichzeitig
lieber währungsseitig beim Pfund geblieben wären, haben sich da eben
gegen den Euro entschieden.
In Wirklichkeit wäre es für die Schotten aber kein großes Thema -
wenn sie denn die Unabhängigkeit wollen aber beim Pfund bleiben
wollen - eine eigene Währung auszugeben (nennen wir die mal
"Schottisches Pfund") und 1:1 an das britische Pfund zu koppeln.