Sehe ich auch so. Erstmal abwarten, ob tatsächlich Nordkoreaner an der Front auftauchen. Die Logik der Frontbeobachtung finde ich auch plausibel und sie ist für beide Seiten von Interesse. Die Nordkoreaner erhalten Einblicke, Russland bindet Nordkorea enger an sich und erleichtert gleichzeitig eine engere Kooperation beider Armeen, sollte das jemals notwendig werden (aus ihrer Sicht).
Allerdings würde ich bei der Plausibilität eines tatsächlichen Fronteinsatzes ein wenig widersprechen: Die taktische Relevanz von 10.000 Nordkoreanern sollte man sicher nicht überschätzen, aber auch das bietet die Möglichkeit einen Kern nordkoreanischer Soldaten zu schaffen, die zukünftig besser mit russischen Soldaten kooperieren können (auch weil sie dann eigene moderne Kampferfahrung haben). Strategisch erscheint mir das allerdings bei weitem kein Nachteil zu sein. Einerseits zielt man auf russischer Seite darauf ab, so ressourcenschonend wie möglich zu agieren (das ist immerhin der erklärte Arbeitsauftrag des aktuellen Verteidigungsministers). Dabei hilft auch der Einsatz einer vergleichsweise kleinen Truppe weiter, um die eigene Manpower zu entlasten. Andererseits öffnet der Einsatz nicht die Büchse der Pandora. Auf ukrainischer Seite kämpfen seit Kriegsbeginn fremde "Freiwillige" etc. und wenn die NATO Truppen zur Unterstützung entsenden will, findet man definitiv einen Vorwand. Gleichzeitig kann Russland sich vom Westen nicht weiter 'entfremden' als bisher und die meisten Länder, mit denen man aktuell zusammenarbeitet, haben kein Problem mit Nordkorea bzw. stehen der "Volksrepublik" ziemlich gleichgültig gegenüber.
Insofern wären für mich eher Nachteile darin zu sehen, dass die Nordkoreaner eben noch nicht über Kampferfahrung verfügen, ihre Zuverlässigkeit unklar ist (mangels Kampferfahrugn) und es natürlich besser aussieht, wenn man 'alleine' den Krieg führt. Allerdings hat letzteres Russland auch nicht davon abgehalten Material dazuzukaufen.