(noch dazu mit akademischen Grad - Dr. hc Chaos vielleicht?)
> hmm, solcher Schund gehört eher ins Neue Deutschland oder nach
> indymedia, als in ein seriöses Onlinemagazin. Wenn der Herr Jellen
> glaubt, daß unsere Probleme von zuwenig Einfluss des Staates kämen,...
> dann soll er sich doch mal umgucken wo ein wirklich starker Staat
> existiert, z.B. in China oder Nordkorea, und wenn es ihm da besser
> gefällt, kann er gerne dort bleiben...
...kann er doch gleich nach drüben gehen...
Das ist ein Totschlagargument, gern immer wieder verwendet zu Zeiten
des kalten Krieges, als politisch motivierte Polemik einer sachlichen
Argumentation vorgezogen wurde. Damit kann man blitzschnell jede
Diskussion abwürgen. Gratuliere zu dieser ausgefeilten Rhetorik!
> Der ganze Artikel ist von vorn bis hinten verbockt; der Autor
> scheitert schon gleich am Anfang an der Aufgabe, überhaupt zu
> definieren, wem seine Ausfälle ...
Welche Ausfälle? Ich sehe nicht, daß er - ganz im Gegensatz zu
manchem Forumsteilnehmer hier - ausfällig geworden wäre. Im
Gegenteil: Er bleibt sachlich.
> ... eigentlich gelten sollen: Die
> Neoliberalen sind es offensichtlich nicht, wie schon das Beispiel mit
> dem Urheberrecht zeigt (ein starker Staat, der Monopolansprüche
> weniger Verwertungsgesellschaften mit totalitären Mitteln durchsetzt,
> hat mit dem von den Neoliberalen geforderten freien Markt genau gar
> nichts gemeinsam).
Der den Neoliberalen vorschwebende freie Markt ist eine Utopie. In
Anlehnung an den Spruch eines gewissen drchaos würde ich sagen: Aus
dem neoliberalistischen Gruselkabinett.
> Hätte Herr Jellen ein wenig länger über seine
> Thesen nachgedacht, wäre ihm aufgefallen, daß in den von ihm
> genannten Beispielen (Urheberrecht, Peru) mitnichten der Markt,
> sondern eben das Fehlen eines solchen die eigentliche Ursache des
> Problems ist.
> In New York ist ein Sandwich deutlich teurer als hier,
> und wenn es in Peru noch teurer ist als in New York, dann könnte ich
> durch den Export von Sandwiches ein Vermögen verdienen. Und jeder
> andere auch, der davon erfährt. Es ist doch unlogisch, daß von den
> ganzen geld- und raffgierigen Kapitalisten kein einziger auf diese
> Idee kommt, wenn es doch so simpel ist? Oder sind nicht doch vielmehr
> durch Staaten getragene Zölle und Handelsbeschränkungen im Spiel, die
> eben dieses Geschäft (zum Schaden aller Beteiligten) unmöglich
> machen?
("...zum Schaden aller Beteiligten...")
Das ist Deine Interpretation. Ich kann mir gut vorstellen, wenn die
großen Handelsketten in ein Entwicklungsland einfallen und mit ihrem
Dumping die einheimische Wirtschaft an den Rand des Ruins bringen.
Das ist bereits mehrfach geschehen. Die (von IWF und Weltbank
zwangsverpflichete) Öffnung der einheimischen Märkte dieser Länder
hat die Länder in kürzester Zeit mehr zurückgeworfen als mehrere
Jahrzehnte Bürgerkrieg.
> Mit dem angeblich so gefährlichen freien Markt jagt der Autor munter
> einem Phantom hinterher, und lenkt dadurch von den wirklichen
> Bösewichtern ab. Ein wirklich freier Markt existiert nicht,
> stattdessen gibt es (vom Staat und seinen Gesetzen!) künstlich
> erschaffene wettbewerbsfreie Zonen, in denen sich manche
> Großunternehmen mit Billigung der Politik an ihren unrechtmäßig
> erworbenen Pfründen gütlich tun. Es sind nicht diese Unternehmen, die
> den Staat in ihrem Sinne mißbrauchen, sondern sie gehen mit dem Staat
> eine symbiotische Koexistenz ein, zu Lasten der übrigen Menschheit.
> Die Ursache dafür ist nicht ein zu schwacher Staat oder ein zu freier
> Markt, sondern das Gegenteil davon:
>
> "power corrupts, and absolute power corrupts absolutely"
>
> In diesem Satz steckt die wirkliche Antwort auf die vom Autor
> aufgeworfenen Fragen. Der Staat besteht aus Menschen (woraus auch
> sonst) und die Menschen, die den Staat vertreten, sind keine besseren
> Menschen als die anderen, sie sind genauso anfällig gegenüber
> Korruption und Vorteilsnahme wie wir alle. Die einzige Lösung kann
> daher sein, die Macht des Staates soweit wie irgend möglich
> einzuschränken und zu beschneiden (Dezentralisierung, Wettbewerb),
> denn wenn niemand allzuviel Macht hat kann auch niemand sie
> mißbrauchen.
>
Mir scheint, Du hast aus einer richtigen Feststellung eine falsche
Schlußfolgerung gezogen.
Es gibt - das wird Dir nicht erst nach dem Lesen des Artikels bewußt
geworden sein - heutzutage Machtstrukturen, deren Einflußbereiche
diejenigen einzelner Staaten weit in den Schatten stellen.
Es ist nichts weiter als inkonsequent, wenn Du die einen Strukturen
abgeschafft sehen willst, die anderen aber weiterhin bestehen läßt
(und das ohne Angabe von Gründen). Auf diesem von Dir geschaffenen
"freien" Markt treffen sich dann die Vertreter dieser (nenne wir es
mal) Kartelle als (ausschließliche) Anbieter von Dienstleistungen und
Waren mit dem potentiellen Käufer - Menschen wie Du und ich.
Das Gefälle könnte nicht stärker sein; von Freiheit eines Marktes
kann keine Rede sein. Ist es wirklich das, was Dir vorschwebt?
> hmm, solcher Schund gehört eher ins Neue Deutschland oder nach
> indymedia, als in ein seriöses Onlinemagazin. Wenn der Herr Jellen
> glaubt, daß unsere Probleme von zuwenig Einfluss des Staates kämen,...
> dann soll er sich doch mal umgucken wo ein wirklich starker Staat
> existiert, z.B. in China oder Nordkorea, und wenn es ihm da besser
> gefällt, kann er gerne dort bleiben...
...kann er doch gleich nach drüben gehen...
Das ist ein Totschlagargument, gern immer wieder verwendet zu Zeiten
des kalten Krieges, als politisch motivierte Polemik einer sachlichen
Argumentation vorgezogen wurde. Damit kann man blitzschnell jede
Diskussion abwürgen. Gratuliere zu dieser ausgefeilten Rhetorik!
> Der ganze Artikel ist von vorn bis hinten verbockt; der Autor
> scheitert schon gleich am Anfang an der Aufgabe, überhaupt zu
> definieren, wem seine Ausfälle ...
Welche Ausfälle? Ich sehe nicht, daß er - ganz im Gegensatz zu
manchem Forumsteilnehmer hier - ausfällig geworden wäre. Im
Gegenteil: Er bleibt sachlich.
> ... eigentlich gelten sollen: Die
> Neoliberalen sind es offensichtlich nicht, wie schon das Beispiel mit
> dem Urheberrecht zeigt (ein starker Staat, der Monopolansprüche
> weniger Verwertungsgesellschaften mit totalitären Mitteln durchsetzt,
> hat mit dem von den Neoliberalen geforderten freien Markt genau gar
> nichts gemeinsam).
Der den Neoliberalen vorschwebende freie Markt ist eine Utopie. In
Anlehnung an den Spruch eines gewissen drchaos würde ich sagen: Aus
dem neoliberalistischen Gruselkabinett.
> Hätte Herr Jellen ein wenig länger über seine
> Thesen nachgedacht, wäre ihm aufgefallen, daß in den von ihm
> genannten Beispielen (Urheberrecht, Peru) mitnichten der Markt,
> sondern eben das Fehlen eines solchen die eigentliche Ursache des
> Problems ist.
> In New York ist ein Sandwich deutlich teurer als hier,
> und wenn es in Peru noch teurer ist als in New York, dann könnte ich
> durch den Export von Sandwiches ein Vermögen verdienen. Und jeder
> andere auch, der davon erfährt. Es ist doch unlogisch, daß von den
> ganzen geld- und raffgierigen Kapitalisten kein einziger auf diese
> Idee kommt, wenn es doch so simpel ist? Oder sind nicht doch vielmehr
> durch Staaten getragene Zölle und Handelsbeschränkungen im Spiel, die
> eben dieses Geschäft (zum Schaden aller Beteiligten) unmöglich
> machen?
("...zum Schaden aller Beteiligten...")
Das ist Deine Interpretation. Ich kann mir gut vorstellen, wenn die
großen Handelsketten in ein Entwicklungsland einfallen und mit ihrem
Dumping die einheimische Wirtschaft an den Rand des Ruins bringen.
Das ist bereits mehrfach geschehen. Die (von IWF und Weltbank
zwangsverpflichete) Öffnung der einheimischen Märkte dieser Länder
hat die Länder in kürzester Zeit mehr zurückgeworfen als mehrere
Jahrzehnte Bürgerkrieg.
> Mit dem angeblich so gefährlichen freien Markt jagt der Autor munter
> einem Phantom hinterher, und lenkt dadurch von den wirklichen
> Bösewichtern ab. Ein wirklich freier Markt existiert nicht,
> stattdessen gibt es (vom Staat und seinen Gesetzen!) künstlich
> erschaffene wettbewerbsfreie Zonen, in denen sich manche
> Großunternehmen mit Billigung der Politik an ihren unrechtmäßig
> erworbenen Pfründen gütlich tun. Es sind nicht diese Unternehmen, die
> den Staat in ihrem Sinne mißbrauchen, sondern sie gehen mit dem Staat
> eine symbiotische Koexistenz ein, zu Lasten der übrigen Menschheit.
> Die Ursache dafür ist nicht ein zu schwacher Staat oder ein zu freier
> Markt, sondern das Gegenteil davon:
>
> "power corrupts, and absolute power corrupts absolutely"
>
> In diesem Satz steckt die wirkliche Antwort auf die vom Autor
> aufgeworfenen Fragen. Der Staat besteht aus Menschen (woraus auch
> sonst) und die Menschen, die den Staat vertreten, sind keine besseren
> Menschen als die anderen, sie sind genauso anfällig gegenüber
> Korruption und Vorteilsnahme wie wir alle. Die einzige Lösung kann
> daher sein, die Macht des Staates soweit wie irgend möglich
> einzuschränken und zu beschneiden (Dezentralisierung, Wettbewerb),
> denn wenn niemand allzuviel Macht hat kann auch niemand sie
> mißbrauchen.
>
Mir scheint, Du hast aus einer richtigen Feststellung eine falsche
Schlußfolgerung gezogen.
Es gibt - das wird Dir nicht erst nach dem Lesen des Artikels bewußt
geworden sein - heutzutage Machtstrukturen, deren Einflußbereiche
diejenigen einzelner Staaten weit in den Schatten stellen.
Es ist nichts weiter als inkonsequent, wenn Du die einen Strukturen
abgeschafft sehen willst, die anderen aber weiterhin bestehen läßt
(und das ohne Angabe von Gründen). Auf diesem von Dir geschaffenen
"freien" Markt treffen sich dann die Vertreter dieser (nenne wir es
mal) Kartelle als (ausschließliche) Anbieter von Dienstleistungen und
Waren mit dem potentiellen Käufer - Menschen wie Du und ich.
Das Gefälle könnte nicht stärker sein; von Freiheit eines Marktes
kann keine Rede sein. Ist es wirklich das, was Dir vorschwebt?