Harry Tuttle schrieb am 23.02.2022 14:01:
Währenddessen gehen die Lieferungen durch den drittgrößten Erdöllieferanten der USA munter weiter.
Der drittgrößte Erdöllieferant der USA ist ...
*Trommelwirbel*
Rußland!
Man sollte, bevor man ohne nachzudenken tut, was der Herr und Meister sagt, bei Gelegenheit auch mal schauen, was der selber tut.
Deine Überschrift stimmt, deine übrige Ausführung ist allerdings vollkommen schwachsinnig und ignoriert die Realität. Die sieht nämlich so aus:
Noch beziehen auch wir unsere 60 % Gas aus Russland. Das ist deutlich prekärer, als beim vergleichsweise leicht transportablen und logistisch völlig problemlosen Öl, welches nur einen dichten Tank erfordert. Beim Öl den Lieferanten zu switchen ist ebenfalls vergleichsweise easy und erst recht für die USA. LNG-Terminals spontan hochzuziehen und mal kurz neue Pipelines zu verlegen ist demgegenüber ein Ding der Unmöglichkeit. Wenn Russland also den Gas- und Ölhahn zudreht (und Kohlieferungen einstellt) haben wir das große Problem. NICHT die USA. In Deutschland ist beim Öl mit weitem Abstand von ca. 25 % übrigens ebenfalls Russland der Hauptlieferant und beim Kohleimport steht ebenfalls Russland ganz weit vorne. In Friedenszeiten kann man das alles von mir aus toll und geil finden. Jetzt ist diese einseitige Abhängigkeit aber nicht mehr witzig, sondern ein potentieller Genickbruch.
Und du kannst dir ebenso sicher sein, dass die USA längst intensive Vorbereitungen für den Eintrittsfall des Lieferstopps getroffen haben. Im Gegensatz zu uns!