Lasse Reden schrieb am 23.02.2022 11:21:
Sheogorath schrieb am 23.02.2022 11:11:
Die Russen werden zuverlässig weiter liefernschon alleine, um die Agitpropper schlecht aussehen zu lassen.
Allerdings zu Marktpreisen und nicht mehr zum Vorzugspreis. Das hat Medwedew ja schon angekündigt. Die Frage ist allerdings, ob die Amis und ihre Kläffer in der EU uns langfristig überhaupt erlauben, russisches Gas zu beziehen. Denn dadurch finanzieren wir ja "Putins Willkürherrschaft".
Die interessante Frage ist nur, wie viel Gas noch übrig ist, nachdem es durch die Ukraine durch ist.
In der Tat.
Geliefert wird immer zu Marktpreisen. Wer langfristige Verträge abschließt, bekommt günstigere Marktpreise. Gas wird ja nicht auf Vorrat gefördert, sondern auf Bestellung. Gas zunehmend kurzfristig einzukaufen und damit zu spekulieren war gierig und dumm. Das rächt sich jetzt. Leider kommt das beim deutschen Bürger nicht an.
Dauerhaft zu hohe Preise für russisches Gas wären kontraproduktiv, da sich dann zunehmend Alternativen rechnen.
Vielleicht zur Erklärung: Einseitige Abhängigkeit ist problematisch, gegenseitige Abhängigkeit im Prinzip friedensstiftend. Wenn Russland zunehmend auf die Belieferung Chinas setzt, verringert es seine Abhängigkeit von europäischen Abnehmern. Dann muss aber auch Europa seine Abhängigkeit verringern.
Nordstream 2 wird - auch wenn meine Aussage hier wieder einige verblüffen wird - völlig missverstanden. Es erhöht die Versorgungssicherheit. DEutschland kann seinen Bedarf auch ohne NS 2 komplett decken. Mit NS 2 kann es allerdings wesentlich mehr importieren und weiterverkaufen. Als verlässlicher Zahler bekommt Deutschland mit langfristigen Lieferverträgen günstige Preise, und kann mit Aufschlag weiterverkaufen. Das macht China übrigens auch mit russischem Gas.
Wirtschaftlich ist das, was derzeit politisch läuft, grober Unfug. Ein Krieg Russlands gegen die Ukraine versperrt Russland für lange Zeit den Weg nach Europa, und davon hat Europa rein gar nichts außer wirtschaftliche Probleme. Dabei ließe sich über eine Nicht-NATO-Mitgliedschaft der Ukraine sicher ein Konsens finden. Allerdings nicht während eines gewaltigen Truppenaufmarsches.