BERBERJESUS schrieb am 23.02.2022 16:20:
foobar schrieb am 23.02.2022 15:25:
Und nicht nur inhaltsverzerrende Ausschnitte.
Ich glaube du hast es nicht gelesen und verstanden. Die Grundlage der famosen Expertenaussage besteht wieder auf hypotehtischen hätte-wäre-wenn-Szenarien mit Referenz auf die Erneuerbaren. Dass das alles absurder Schwachfug ohne reale Grundlage ist (also klassiches deutsches Wunschdenken und um die Bevölkerung nicht zu verunsichern) und selbstverständlich für den Winter 2022/2023 gar nichts hilft, ist dir offensichtlich entgangen.
Die Bemerkung von Leonhard Birnbaum ist der wichtigere Satz. Die Verteilungspolitik beim Gas (und Öl) sieht eine klare Priorisierug der Haushalte vor. Industrieanlagen und ggf. weitere Geschäftsbetriebe werden stillgelegt, das trifft dann insbesondere den Mittelstand schwer. Die hauchdünnen 0,1 % Wachstum in einer Langfristannahme sind daher hochspekulativ und kurzfristig garantiert grundfalsch. Es wird einen schweren Wirtschaftseinbruch in Deutschland geben, wenn Russland die beiden Hähne kurzfristig zudreht.
Russland liefert die Hälfte des Gases, das im aktuellen Energiemix etwa zehn Prozent ausmacht. Wir verlieren also knapp fünf Prozent unserer Stromversorgung. Und daran wird unsere Wirtschaft eingehen? Russland hat in etwa die Wirtschaftskraft der Schweiz, und zieht die im wesentlichen aus den Exporten fossiler Energieträger. Ganz Rest-Europa importiert etwa nochmal die gleichen Mengen wir wir, das wird allenfalls für die russische Wirtschaft ein Problem.
Das geht nicht anders. Freilich geht das alles glimpflicher aus, je später das passieren sollte uns je besser unsere Deppenregierung und die Wirtschaft für diesen Fall präpariert ist. Allerdings - mir fehlt hier jegliches Vertrauen in vorhandenes Problembewusstsein und Kompetenz der Akteure.
Glimpflich wird da gar nichts ausgehen, dazu sitzt Putin viel zu nah am roten Knopf.