... bewusst sein, das bekanntlich die Sieger die Geschichte schreiben. Und wir Besiegte sind.
Abgesehen davon: Man lernt im Fach Verhandlungstechnik eine grundlegende Tatsache: Verstehe immer, wie dein Verhandlungspartner die Situation sieht und wo seine Limits sind. Was Sie tun, ist einfach die US-imperiale Denkweise auf Russland zu projizieren, ohne zu untersuchen, wo denn der Nutzen für die Russische Föderation liegen sollte, wieder imperial werden zu wollen.
Es hilft immer, sich die Situation mit umgekehrter Besetzung anzusehen: Wenn Russland Raketenstellungen in Mexiko oder Kanada aufbauen würde, würden dann die USA sich nicht eingekreist fühlen? Vor allem, wenn vor der Ost- und der Westküste regelmäßig Kriegsschiffe kreuzen und atomwaffenfähige Flugzeuge und EM-Aufklärer patrouillieren würden? Wenn Sie ernsthaft die Konfliktlinien verstehen wollten, dann hätten Sie mit der Lektüre der deutschen Übersetzung von Putins Rede (*) und dem Versuch, die russische Position versuchsweise selbst einzunehmen, einen großen Schritt getan. Um Missverständnissen vorzubeugen: "einzunehmen" heißt nicht "übernehmen".
Aber wenn Sie die Karte "Verschwörungstheorie" ziehen, dann beweist das nur, dass Sie weder politisch noch gar geopolitisch denken können. Was bleibt, ist dann das Nachbeten: "Wir sind die Guten". Sorry.
(*) https://www.anti-spiegel.ru/2022/praesident-putins-komplette-rede-an-die-nation-im-wortlaut/
Und als klare Ansage amerikanischer Interessen:
https://www.youtube.com/watch?v=gcj8xN2UDKc
Vergessen Sie nie, was der alte Fahrensmann Egon Bahr am 03.12.2013 lt Rhein Neckar Zeitung v. 04.12. den Schülern als Vermächtnis mitgegeben hat:
"In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt."