Nein, genaue Daten habe ich nicht, aber dafür Einblicke aus "persönlicher Erfahrung". Solarstrom Erzeugung lohnt sich höchstens im südlichen Randstreifen; schon 250 km nördlich von Helsinki rechnet sich eine eigene Solarstromanlage nicht aus zwei Gründen: da es so gut wie keine Förderung gibt fressen die Durchleitungsgebühren das Entgelt auf, sofern man einen Überschuss produziert. Aufgrund der sehr kurzen Tage in der kalten Jahreszeit ist von September bis März nur eine minimale Solarstromproduktion zu erwarten - also gerade dann, wenn der Eigenbedarf sehr hoch ist (Heizung wird hier im wesentlichen vollelektrisch realisiert - sei es direkt oder via Wärmepumpe). Während dann im Sommer, wenn man aufgrund der langen Tage halbwegs vernünftig Strom produziert, kaum Eigenbedarf vorliegt und, wie oben erwähnt, dann die Durchleitungsgebühren die Verkaufserlöse auffressen.
Bei Windkraft sieht es da schon anders aus: riesiges Potential wäre zum Beispiel in Lappland oder in der Schärenlandschaft vor Turku. Allerdings gibt es heftigen Widerstand aus der Bevölkerung, da die Natur den Finnen sehr wichtig ist und eine Verschandelung der Landschaft mit Windmühlen nicht so einfach hingenommen wird. Ausserdem ist der Strombedarf an der falschen Stelle - gerade ein Ausbau in Lappland würde sehr hohe Investitionen in die logistische Struktur (Stromtrassen) benötigen. Übrigens ein Grund für die häufigen Stromausfälle ausserhalb der Städte: Stromleitungen sind billig überirdisch durch die Wälder verlegt worden und sehr anfällig gegen Windbruch und Schneelasten - erst in den vergangenen Jahren wurde begonnen die Kabel auch für kleinere Leitungen in die Erde zu legen (nicht unproblematisch wegen Frostbruch) - das ist allerdings teuer und so haben sich die Durchleitungsgebühren in den letzten Jahren sehr erhöht - ein Ende ist nicht abzusehen.