Es gibt eine querulatorische Macht der Dummheit und sie heißt Identitätspolitik.
Ich denke Fourest hat die Identitären vollends durchschaut, denen geht es nicht um Inhalte, sondern um politisch-kulturelle Hegemonie. Mit der Identitätspolitik ist die Linke endgültig in den Linksfaschismus abgerutscht und hat sich mit der Gegenaufklärung verbündet. Im Namen der identitären Selbstbehauptung soll sich der reaktionäre Religionsfaschismus breitmachen dürfen und die aufgeklärte Gesellschaft so zersetzen. Tabuisiert werden muss hierfür vor allem der reflektierte aufgeklärte Blick auf die Stammesgemeinschaft mit ihrem tradierten Aberglauben. Die kulturelle Aneignung des Vorsintflutlichen in der Erkenntnis soll das Böse sein, von den Segnungen des Westens hingegen fordert man seinen proportionalen Anteil gewissermaßen als Sühneopfer für erlittenes Unrecht.
Dieses Unrecht aber wird als ein historisches Unrecht über die Generationen vererbt.
Die Geschichte des Kolonialismus wird zum Bußgesang. Aus der Erbsünde des einen wird für den andern das Opferprivileg. Der moderne Einwanderer will nicht durch Leistung an der Gesellschaft partizipieren, sondern lebt vom Privileg des historischen Schuldausgleichs, als seinem unerschöpflichen Kapital.