Man muss unterscheiden zwischen dem Übertragungs- und Versorgungsnetz.
Früher (vor 2000) waren die Energieversorger (z.B. RWE) für alles verantwortlich, von der Brennstoffbesorgung bis zum Hausanschluss. Das Gesamtsystem wurde optimiert. Dann kamen Leute auf die absurde Idee, dass es besser ist, das System in Einzelteile aufzuspalten und die Einzelteile zu optimieren.
Das Ergebnis ist, dass z.B. RWE einen Windpark in der Nordsee baut, aber wer den Strom nach Süddeutschland bringt, geht sie nichts an. Dafür sind die Übertragungsnetzbetreiber zuständig, in diesem Fall Tennet.
Tennet gehört dem niederländischen Staat. Durch die Energiewende muss Tennet derartig hohe Investitionen tätigen (durch Kredite finanziert), dass der niederländischen Regierung die Summe zu hoch erscheint. Sie möchte Tennet daher gerne verkaufen.
Als Käufer kommt die Bundesrepublik Deutschland in Frage, d.h. eine Verstaatlichung.
Im Versorgungsnetz ist das Problem der Gleichzeitigkeitsfaktor.
Die EU fordert, dass es für 10 E-Autos eine Ladesäule gibt. Damit könnten 10% der Autos gleichzeitig geladen werden. Deutschland hat momentan 48 Mio Autos. Wenn man annimmt, dass alle E-Autos sind und 10% gleichzeitig laden mit 20 kW, dann muss das Netz zusätzlich 96 GW Leistung bereitstellen. Das führt mit Sicherheit zum Blackout.
Aber bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein runter und die meisten von uns sind längst verwest.
Eine Liberalisierung des Marktes führt zur Verstaatlichung!