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  • thogar

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2010

Re: Marktwirtschaft = Kapitalismus (vielleicht etwas OT)

nasha schrieb am 21. November 2011 11:01

> archenoe schrieb am 21. November 2011 00:45

> > Diese Marktwirtschaft ist Kapitalismus.
> > [...]
> Und was genau läuft im Moment in der Welt ab?
> [...]

Das Prinzip Ressourcen zum eigenen Vorteil ohne "Rücksicht auf
Verluste" auszubeuten ist symptomatisch für unser globales
Wirtschaftssystem und die Welt- bzw. Menschheitsgeschichte. Und zu
diesen Ressourcen gehört eben auch das sogenannte Humankapital. So
lange sich diese Humankapital wie Bauern auf einem Schachbrett hin
und her schieben lässt, wird sich an diesem ausbeuterischen Prinzip
nichts ändern – egal mit welchen feinsprachlichen Unterscheidungen
man dieses System dann auch beschönigend zu benennen versucht.
Besonders auch nicht wo doch "die Bauern", verblendet wie sie sind,
meinen selbst davon profitieren zu können.

Erfreulich ist dass es immerhin stellenweise ein Aufbegehren gegen
dieses System gibt (z.B. die Occupy Bewegung, Attac usw.). Allerdings
ist das bei Einigen nicht immer vom grundlegenden Ansatz her wirklich
ehrlich gemeint, sondern bringt eher so etwas wie eine "Neiddebatte"
bzw. "Umverteilungsdebatte" zum Ausdruck. 

Das Problem ist ein anderes. In breiten Teilen der Welt definiert
sich der Mensch über materielle Werte, die oftmals nur dadurch zu
bekommen sind, indem andere Ressourcen und dazu gehören auch andere
Menschen, ausgebeutet bzw. okkupiert werden. So lange das Streben
nach Besitz die Maxime ist die unsere Weltbild prägt, wird sich an
den im Artikel beschriebenen Probleme nichts ändern. 
Im Gegenteil, die Situation wird sich weiter verschärfen, weil es zu
unserer momentanen Existenz bzw. unserem Wirtschaftssystem angeblich
keine Alternative gibt. Traurig das sich die Menschheit in den
zigtausend Jahren ihres Daseins nicht über ihr evolutionäres Erbe
erheben konnte und das kollektive Bewusstsein nicht etwas
Sinnvolleres hervor brachte. Zwar "Frisst der Größere nicht mehr den
Kleinen" aber er beutet ihn dafür effektiv aus, so gesehen stehen
nach wie vor innerhalb der Rasse Mensch einige Wenige am oberen Ende
der "Nahrungskette", während die breite Masse der Anderen lediglich
dazu dient ihr Fortkommen zu sichern. Das evolutionäre, genetische
Programm der "Nahrungskette bzw. -pyramide" konnte der Mensch trotz
seines Bewusstseins bisher nicht überwinden.
Aber vielleicht ist das alles auch gar kein Problem im evolutionären
Sinne, sondern einfach notwendig – ich weiß es nicht.

Aber vielleicht zwingen uns die globalen Probleme, die "wir" in den
letzten 200 Jahren durch eine breite Industrialisierung geschaffen
haben zum wirklichen Umdenken unserer bisherigen Werte und Maximen.
Und der Menschheit steht dann so etwas wie eine Morgendämmerung bevor
– falls nicht, wird es wohl eher ihr Untergang werden. Denn
irgendwann sind die materiellen Ressourcen verbraucht und die
Menschen soweit durch Vergiftung und Verschmutzung geschädigt das
eine weitere Fortpflanzung des Menschen nicht mehr möglich sein wird.
Damit wäre der Evolution dann auch Genüge getan, denn Arten die sich
nicht anpassen können sterben eben aus...

> Ich bitte darum, die Begriffe nicht, wie die Kommunisten, zu
> verdrehen, umzudefinieren und verteufeln. 

Sorry wenn ich das so formuliere, aber wer sich heute immer noch
daran "festbeisst" welches die richtige Ideologie ist oder sich in
feinsprachliche Unterscheidungen übt um "seine" Ideologie
abzugrenzen, populär(-er) zu machen oder sie dadurch besser
verstanden wissen will, ist für mich irgendwie komplett merkbefreit.
Diese Gesellschaft, dieses Land, dieser Kontinent, diese Welt und
deren Menschen und Lebewesen leiden unter diesen Ideologien aller
Coleur...

> Wer dabei mithilft, sägt den Ast weg, auf dem er sitzt.

...denn die bisher präsenten Ideologien sind es, die den Ast absägen
auf dem wir Alle sitzen. 


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