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  • demon driver

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2000

Weil die Firmenchefs nicht das Problem sind

Sondern die globale Ökonomie des 21. Jahrhunderts und ihre Gesetze.
Der Entwicklungsstand und die Erfordernisse des Wirtschaftssystems
lassen sich nun mal nicht mehr zurückdrehen. Wenn wir hier
flächendeckend Mindestlöhne durchsetzen, die menschenwürdig sind
(eigentlich würde das für mich heißen, dass eine Halbtagsstelle
halbwegs bequem den Lebensunterhalt finanzieren müsste, aber ich gehe
hier jetzt nur mal von der Vollzeitstelle aus), dann wird ein
spürbarer Teil der betroffenen Unternehmen entweder das Land
verlassen oder pleite gehen, und gewonnen hat damit niemand was, am
allerwenigsten die Mitarbeiter, die danach auf der Straße stehen.

Wäre das anders, würden sich auch unsere Witzgewerkschaften nicht am
laufenden Band über den Tisch ziehen lassen. Aber genauso ist es
doch, und das wissen auch die Mitarbeiter und Betriebsräte in den
entscheidenden Unternehmen, denen im Zweifelsfall die nochmal
schlechteren Arbeitsbedingungen eben doch lieber sind als die
Arbeitslosigkeit.

Begreift doch mal, dass es nicht die bösen Kapitalisten sind, nicht
die bösen Banker, nicht die bösen Politiker, die das zu verantworten
haben, sondern schlicht und einfach der Zusammenhang, dass erst
Profit gemacht werden muss, bevor Löhne gezahlt werden können, und
dass die Profitgenerierung seit Jahrzehnten schwieriger wird, weil
das eben die Entwicklung eines sich kontinuierlich totoptimierenden
Wirtschaftssystems ist. Und dass das Wirschaftssystem weg muss, bevor
irgendetwas nochmal besser werden kann.

Cheers,
d. d.


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