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  • Gast-aus-Hamburg

mehr als 1000 Beiträge seit 16.07.2021

Wenn man ein bis zwei komplette Arbeitsebenen weg rationalisiert ...

... dann bleibt das nicht folgenlos. Nur weil eine Handlung für ein Unternehmen gut ist, folgt daraus nicht das dies der Gesellschaft nicht schadet.

Nehmen wir einmal die ganzen Forschungsetagen und Vorstände. Da wurden ganze Forschungseben und Institute geschasst damit der Aktienkurse und damit der Profit einiger Manager und Investoren kurzfristig stiegen. Inzwischen haben wir in vielen Bereichen den Anschluss an die Entwicklung verloren.

Der Verlust der mittleren Führungsebene hat dazu geführt daß der Entscheidungsdruck auf die nächst niedrigere Ebene verlagert wurde. Einmal davon abgesehen daß die Entlohnung da nicht mehr im Einklang mit der Verantwortung steht, nimmt man immer mehr psychische Belastung mit nach Hause und verarbeitet die dort.

Das immer schärfer werdende Lean Management führt dazu daß intern immer mehr Konflikte und Reibungen auftreten die früher gar nicht so präsent waren. Es ist ein großer Unterschied ob man einen Auftrag einfach abarbeitet, oder ständig irgend etwas quer läuft weil Leute, Material, Infrastruktur oder Logistik fehlt.

Das geht nicht spurlos an den Leuten vorbei. Diesen Streß nahmen früher entsprechend entlohne Manager im Mittelbau auf.

Ich kenne aus eigenem Umfeld zwei Fälle bei denen zu viel Verantwortung und Fehlentscheidungen/Pech zu schweren Depressionen geführt haben. Bei einem Arbeitskollegen klappte am Freitag die Dollar Absicherung für ein großes Geschäft nicht mehr. Und dann ballerte der Kurs wegen Ereignissen am betreffenden WE durch die Decke. Der Kollege hatte einen Schaden von knapp 2 Mio. Euro auf der Uhr. Das steck keiner mental mal eben so weg.

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