> oder einfach mal ein bisschen ueber den beduerfnisrand des eigenen
> plattentellers schauen. die frage war eine rhetorische.
Glaub mir - ich durfte schon aus (fast) allen Blickwinkeln auf's
Musikgeschäft äugen, wenn auch nicht im Major-Bereich. Ich weiß wie
es ist, den ganzen Tag im Tourbus für Kost und Diesel zu sitzen und
sich am Rande von Mischpult und Existenzminimum ganze Nächte um die
Ohren zu schlagen.
Und, ja - ich kaufe viele Platten, sehr viele sogar. Und ich bezahle
gerne für gute Musik und Konzerte und würde nichts lieber sehen, als
daß jeder einzelnen Cent davon direkt in die Kasse von Musiker und
Techniker wandert. Nur, die Realität sieht da anders aus.
Das einzige, was ich mit mp3s aus dem Internet anfange ist: Neue
Platten entdecken und bei der nächstbesten Gelegenheit kaufen.
> ich bin naemlich irgendwie net ganz davon ueberzeugt, dass die
> herbeigeredete krise der musikindustrie zu 100% selbstgemachte ist.
Ich schon.
> da ist der sauger, der nicht begreift oder es einfach negiert, dass
> musikmachen einfach geld kostet, ebenso eine ursache (von *schuld*
> spricht hier keiner).
Sicher gibt es Leute, die sind mp3-o-phil.
Aber schau: Ich hab tonnenweise Kassetten und Tonbändern aus meiner
Jugend, das war damals völlig normal. Es gibt soviel unterschiedliche
Richtungen, die kann man sich unmöglich leisten. Viele Platten habe
ich erst nach Jahren auf Kassette zu lieben gelernt und hab sie mir
dann auch als Platte gekauft. Vieles muß man halt erstmal in Ruhe
hören. Das ist nicht wie Fritten, die satt machen und fertig.
Fehler#1 der Musikindustrie: Sie promoten und leben zu einem großen
Teil von Wegschmeißmusik und wenigen hochgezüchteten Stars mit
gigantischem Werbeetat und damit auf wackligem Untergrund. Nennen wir
es Monokultur auf der Abfallhalde.
Das muß schief gehen.
Fehler#2 der Musikindustrie: Sie legen wenig Wert auf langfristige
Modelle. Qualität und Talentsuche wird immer mehr gegen den schnellen
Euro und Recyling aus dem letzten Jahrhundert eingetauscht. Schlimmer
noch: sie erklären die potentesten Käufer der Zukunft (ja, genau -
die Teenager und Studenten die sich heute tonnenweise ihre
"Kassetten" aus dem Internet zusammenstellen) und das wichtigste
Medium der Zukunft zu ihrem ärgsten Feind.
Fehler#3 der Musikindustrie: Wo bleiben die originellen
Marketing-Ideen? Das Internet gibt's nicht erst seit letztem Jahr.
Sollen die Leute sich doch ganze Platten in 128kbit von der
Label-Seite runterladen!
Fehler#4 der Musikindustrie: Warum verkaufen die Plattenfirmen keine
Art Lizenz für Aufnahmen, mit Portal und "Upgrade-Preisen auf die
nächste Platte", mit sowie Unkostenbeitrag und kostenloser Versand
Tonträger nach Wahl (Vinyl, CD, DVD, CDX), Audio-Formaten je nach
Belieben, was weiß ich.
Wenn jemand in der IT-Branche *richtig* fett verdient, sind es die
Software-Hersteller mit ihren Lizenzen, *nicht* die
Hardware-Hersteller. Analog sollte es in der Musikbranche sein: Die
Plattenlabels sollten verdienen, nicht Apple mit einem iPod.
tbc.
> plattentellers schauen. die frage war eine rhetorische.
Glaub mir - ich durfte schon aus (fast) allen Blickwinkeln auf's
Musikgeschäft äugen, wenn auch nicht im Major-Bereich. Ich weiß wie
es ist, den ganzen Tag im Tourbus für Kost und Diesel zu sitzen und
sich am Rande von Mischpult und Existenzminimum ganze Nächte um die
Ohren zu schlagen.
Und, ja - ich kaufe viele Platten, sehr viele sogar. Und ich bezahle
gerne für gute Musik und Konzerte und würde nichts lieber sehen, als
daß jeder einzelnen Cent davon direkt in die Kasse von Musiker und
Techniker wandert. Nur, die Realität sieht da anders aus.
Das einzige, was ich mit mp3s aus dem Internet anfange ist: Neue
Platten entdecken und bei der nächstbesten Gelegenheit kaufen.
> ich bin naemlich irgendwie net ganz davon ueberzeugt, dass die
> herbeigeredete krise der musikindustrie zu 100% selbstgemachte ist.
Ich schon.
> da ist der sauger, der nicht begreift oder es einfach negiert, dass
> musikmachen einfach geld kostet, ebenso eine ursache (von *schuld*
> spricht hier keiner).
Sicher gibt es Leute, die sind mp3-o-phil.
Aber schau: Ich hab tonnenweise Kassetten und Tonbändern aus meiner
Jugend, das war damals völlig normal. Es gibt soviel unterschiedliche
Richtungen, die kann man sich unmöglich leisten. Viele Platten habe
ich erst nach Jahren auf Kassette zu lieben gelernt und hab sie mir
dann auch als Platte gekauft. Vieles muß man halt erstmal in Ruhe
hören. Das ist nicht wie Fritten, die satt machen und fertig.
Fehler#1 der Musikindustrie: Sie promoten und leben zu einem großen
Teil von Wegschmeißmusik und wenigen hochgezüchteten Stars mit
gigantischem Werbeetat und damit auf wackligem Untergrund. Nennen wir
es Monokultur auf der Abfallhalde.
Das muß schief gehen.
Fehler#2 der Musikindustrie: Sie legen wenig Wert auf langfristige
Modelle. Qualität und Talentsuche wird immer mehr gegen den schnellen
Euro und Recyling aus dem letzten Jahrhundert eingetauscht. Schlimmer
noch: sie erklären die potentesten Käufer der Zukunft (ja, genau -
die Teenager und Studenten die sich heute tonnenweise ihre
"Kassetten" aus dem Internet zusammenstellen) und das wichtigste
Medium der Zukunft zu ihrem ärgsten Feind.
Fehler#3 der Musikindustrie: Wo bleiben die originellen
Marketing-Ideen? Das Internet gibt's nicht erst seit letztem Jahr.
Sollen die Leute sich doch ganze Platten in 128kbit von der
Label-Seite runterladen!
Fehler#4 der Musikindustrie: Warum verkaufen die Plattenfirmen keine
Art Lizenz für Aufnahmen, mit Portal und "Upgrade-Preisen auf die
nächste Platte", mit sowie Unkostenbeitrag und kostenloser Versand
Tonträger nach Wahl (Vinyl, CD, DVD, CDX), Audio-Formaten je nach
Belieben, was weiß ich.
Wenn jemand in der IT-Branche *richtig* fett verdient, sind es die
Software-Hersteller mit ihren Lizenzen, *nicht* die
Hardware-Hersteller. Analog sollte es in der Musikbranche sein: Die
Plattenlabels sollten verdienen, nicht Apple mit einem iPod.
tbc.