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  • Mairegen

860 Beiträge seit 03.12.2008

Re: Unterscheidung unterschiedlicher Elternschaften (was: Auskunftspflicht)

Saphira (1) schrieb am 30.08.2016 14:10:

Mairegen schrieb am 30.08.2016 12:35:

In diesem Fall war es lebenswichtig für das Kind seinen biologische Abstammung zu kennen.

Wünsche alles erdenklich Gute von hier aus für den Jungen.

Vielen Dank. Die OP ist jetzt einige Jahre her. Dem jungen Mann geht es gut. Sehr viel besser sogar als in den letzten Jahren vor der Transplantation. Es sieht im Moment so aus als würde er ein relativ unbeeinträchtigtes Leben führen können.

Kraft ihrer Mittel und ihres gesellsch. Ansehens mit dem Kind, das sie gezeugt haben, nichts zu tun haben mögen. Ich find das sehr erbärmlich. Frau wurd' dann bspw. zugeschoben, sie hätte ihn verführt. Sie habe an 'sein Geld wollen'. Gibts alles. Die Leidtragenden sind meistens die Kinder.

Das ist alles richtig. Allerdings bin ich mit der in Deiner Darstellung auftauchenden "Hilflosigkeit" der Frau nicht einverstanden. Mensch hat immer eine Wahl. Es gefallen einem nur nicht die Konsequenzen.

Diese 'Hilflosigkeit' ist auch erklärbar. Wenn nicht verhütet wurde - von beiden nicht -
kann mans ja auch nicht ihr allein (allgemein 'moralapostelnd') anlasten. Sie war vielleicht naiv, hat seinen - sry für den Vergleich- dackeltreuen Beteuerungen, er liebe sie doch (und wmgl. noch den Beteuerungen, er werde sich von seiner Frau scheiden lassen, da die Ehe ohnehin nicht mehr gut gehe), einfach treudoofen Glauben geschenkt.

Ich weiß zwar, daß es das durchaus so gibt. Allerdings fehlt mir das Verständnis dafür. Nach all den frei verfügbaren Informationen in den Medien sollte selbst einer einer jungen Frau klar sein, daß solche Sprüche nicht mal die heiße Luft wert sind, die sie produzieren.

Allerdings bin ich gerne bereit zuzugeben, daß die Erziehung vieler Mädchen sie völlig ungeeignet macht um hinter die Fassade zu blicken. Zum Glück bin ich in meinem Bekanntenkreis Zeuge geworden wie das auch anders geht. Die jungen Töchter einiger meiner Bekannten würden einem solchen Schmalspurromeo nur ins Gesicht lachen und ihn auffordern nach seiner Scheidung wieder zu kommen.

Und als sie dann schwanger war, wars zu spät. So einfach ist das alles nicht.
Liebe kann komplett blind machen, - und manche sagen, es wäre 'nur die Hormone'. Wer will schon immer sich im Vollbesitz der ganzen Wahrheit wähnen, um sich dann zu erlauben, den ersten Stein zu werfen.

Der Preis für die Klarheit ist die Scharfsichtigkeit.

Zuerst muß man sich klar machen, daß es einen riesengroßen Unterschied gibt zwischen Verliebtheit und Liebe gibt. Ich denke es ist eine zentrale Aufgabe der Erziehung jungen Menschen diesen Unterschied nahezubringen. Verliebtheit ist etwas wunderschönes. Das Gehirn befindet sich dabei jedoch in einem ähnlichen Zustand wie bei einem schizophrenen Schub (Ist durch PET-Scans gut belegt).

Mensch kann sich schon verlieben aber mensch sollte dabei auch immer im Auge haben, daß in diesem Zustand weitreichende Entscheidungen schwierig sind und mensch sich darum von vertrauten Unbeteiligten eine zweite Meinung einholen sollte. Dieser Zustand dauert zwischen 6 bis 12 Monate. Das ist von der Natur so vorbestimmt um über die Dauer einer Schwangerschaft die Paare zusammen zu halten um dann, über einen durch das Kind ausgelösten Oxytoxin-Schub, in eine Care-Phase überzugehen.

Das Wissen um diese evolutionäre Gehirnchemie, und was sie mit einem macht, sollte Grundwissen sein. Wir tanzen an den Fäden unseres biologischen Erbe, sind aber in der Lage entsprechende Gegenmaßnahmen durch unseren Verstand einzuleiten.

Die eiserne Regel "nie ohne Gummi", bei Sex mit Personen mit denen man nicht in einer dauerhaften Partnerschaft lebt und keine Kinder haben will, sollte von Jugend an in die Köpfe unserer Kinder gedrillt werden. Dazu bedarf es allerdings der Einsicht der Eltern, daß ihre Kinder vermutlich viel früher Sex haben werden als sie sich das eingestehen (nach aktuellen Untersuchungen irgend wann zwischen dem 13 und 17 Lebensjahr). Verbieten, Mießmachen oder Negieren hilft da nicht. Nur rechtzeitiges Vorbereiten.

...und insofern u.a. ist dem zuzustimmen, dass es so einigen Menschen oft nur um den Anschein zu wahren geht - und darum auch verleugnen sie. Und umso leichter tun sie sich damit, je weiter oben in der Hierarchie sie stehen - weil sie ja dann auch die Mittel ( nicht nur finanzielle, sondern auch Verbindungen) innehaben. Die besseren Anwälte, die mithin durch gegebene Mittel auch längere Durchhaltestrecke wenns ums Klagen geht...oder ginge...bspw.

Da fällt vielen Frauen die evolutionäre Tendenz zur Suche nach statushohen Paarungspartnern auf die Füße. Wie in vielen Untersuchungen belegt wurde ist für Frauen Status, und für Männer körperliche Attraktivität, das ausschlaggebende Merkmal bei der Partnerwahl.

Das solche Männer dann wesentlich mehr Ressourcen zur Verfügung haben um ihren Willen durchzusetzen sollte frau sich eigentlich an den Fingern einer Hand abzählen können. Nette statushohe Männer sind verdammt rar. Status (wirtschaftlich und gesellschaftlich) erringt ein Mann nicht durch "nett sein". Auch das sind Tatsachen des Lebens die man Mädchen möglichst früh klar machen sollte.

Vielleicht ist das ein Weg - so traurig der im Grunde dennoch ist - dass beide sich vorher überlegen, ob sie sich (unverhütet) betrügen - und mithin dadurch das spätere Kind - wenn sie schon nicht offen und ehrlich miteinander sein können - so vorausschauend zu sein, die Ehrlichkeit, zuzugeben, dass da auch mal in langen Ehejahren jemand anderer ins Leben treten kann - und dass deswegen nicht sofort ein Rosenkrieg zu entfachen wär.

Die Idee lebenslanger sexueller Exklusivität ist, mit Verlaub gesagt, naiv und unrealistisch. Das "bis das der Tod Euch scheidet" bezog sich in früheren Zeiten auf wesentlich kürzere Zeitabschnitte als heute. Die durchschnittliche Ehedauer im Mittelalter betrug 6 - 10 Jahre. Dann ist einer der beiden Partner gestorben.

Mensch sollte sich klar machen, daß im Laufe des Zusammenlebens andere Sexualpartner da sein werden. Die Wahl besteht lediglich darin, damit offen und ehrlich umzugehen oder es, beladen mit Schuldgefühlen, zu verheimlichen. Wenn mensch sich darüber unterhalten hat. und man zu einer Verständigung gekommen ist, sollte aber auch klar sein, daß solche Kontakte nur geschützt statt zu finden haben.

Ich persönlich finde gelegentliche rein sexuelle Kontakte zu Außenstehenden für eine Partnerschaft wesentlich unbedrohlicher als die Existenz von lang andauernden "Nebenbeziehungen". Wenn man so etwas leben will, dann sollte man sich mit Polyamorie auseinandersetzen und mit dem bisherigen Partner besprechen. Alles Andere halte ich für Betrug.

Der Staat - der ist dann da, wo keine Väter ermittelt werden können: Solidaritätsprinzip.

Ich weiß, daß solche Schwangerschaften passieren können, allerdings können diese Fälle mit mehr Umsicht und besserer Aufklärung deutlich seltener gemacht werden.

Auch hier wieder die bekannte Triade:
* Wissen um sich selbst,
* Menschenkenntnis und
* verantwortungsvolles Handeln.

Im Sozialen allerdings wird viel zu viel gespart. Leidtragende: auch hier wieder die Kinder.

Dem stimme ich voll zu.

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