Saphira (1) schrieb am 31.08.2016 16:29:
Mairegen schrieb am 31.08.2016 08:46:
Mensch kann sich schon verlieben aber mensch sollte dabei auch immer im Auge haben, daß in diesem Zustand weitreichende Entscheidungen schwierig sind und mensch sich darum von vertrauten Unbeteiligten eine zweite Meinung einholen sollte.
Vertraute Unbeteiligte...kannst auch nix machen, wenn die fehlen. Sonst wärs ja nicht so,
dass so viele kläglich scheitern, mit ihren Illusionen auf den Hintern fallen.
Das Fehlen von Mentoren, also Erwachsene außerhalb der Kernfamilie, an die sich ein Kind/Jugendlicher wenden kann, ist eines der gravierensten Probleme die wir heute in der Erziehung haben. Junge Menschen wollen nicht alles mit ihren Eltern besprechen. Oft treten Konflikte auf. Genau dann ist es wichtig, daß der junge Mensch jemanden hat, der eben NICHT erziehungsberechtigt ist. Jemand der zuhört und seine Meinung sagt ohne zu versuchen Ratschläge zu erteilen. Merke: Ratschläge sind auch Schläge.
Manche nicht nur einmal, sie lernen vllt. erst durch ihre Erfahrungen. Außerdem - aus eigener Erfahrung - rede mal mit einer/einem verliebten Jugendlichen. *sfz* - da kannste manchmal garnichts machen, sie wollen, selbst wenn du mit Engelszungen redest, weil du weißt, was da werden kann, nicht zuhören, einfach ihren Weg gehen und gehen ihn auch. "Zwischen den Säulen der Gnade und der Strenge" im Umgang mit ihnen richtig abzuwägen und zu entscheiden, das ist oft als Elter auch nicht leicht.
Dazu nur Amen!
Allerdings ist dazu noch zu bemerken, daß bestimmte Verhaltensmuster und Ansichten von Kindern viel früher übernommen werden als man gemeinhin annimmt. Erziehungsversuche an pubertierenden Jugendlichen sind ad Ovo vergeblich. Da sind die Muster bereits verfestigt und das von Hormonen überschwemmte Gehirn ist nicht, oder nur sehr eingeschränkt, in der Lage durch Einsicht andere Muster zu verwenden.
Das Wissen um diese evolutionäre Gehirnchemie, und was sie mit einem macht, sollte Grundwissen sein. Wir tanzen an den Fäden unseres biologischen Erbe, sind aber in der Lage entsprechende Gegenmaßnahmen durch unseren Verstand einzuleiten.
Das Wissen darum als Erweiterung und Ergänzung alten Wissens, so finde ichs richtig.
Nicht 'das Alte' um des 'Neuen' willen einfach wegwerfen.
Erfahrungswissen einfach zu verwerfen ist unklug. Es muß aber ständig, anhand neuerer Erkenntnisse, modifiziert werden. Andernfalls läuft mensch Gefahr in Dogmatismus zu versinken. "Das haben wir immer so gemacht." ist kein valides Argument.
Die eiserne Regel "nie ohne Gummi", bei Sex mit Personen mit denen man nicht in einer dauerhaften Partnerschaft lebt und keine Kinder haben will, sollte von Jugend an in die Köpfe unserer Kinder gedrillt werden. Dazu bedarf es allerdings der Einsicht der Eltern, daß ihre Kinder vermutlich viel früher Sex haben werden als sie sich das eingestehen (nach aktuellen Untersuchungen irgend wann zwischen dem 13 und 17 Lebensjahr). Verbieten, Mießmachen oder Negieren hilft da nicht. Nur rechtzeitiges Vorbereiten.
Gut finde ich, dass heutige Eltern bei diesem Thema nicht mehr so alleine gelassen sind.
Aber, entschuldige bitte, bei 'eisern' und 'Drill' werd' ich nervös. Du meinst das wohl nicht so hart wie das sich anhört, aber ich bin für Sanftheit und viel Geduld.
Ich habe mich da, wie Du richtig vermutest, unklar ausgedrückt.
Das Erlernen von unbewusst immer wieder verwendeten Verhaltensweisen findet in sehr jungen Jahren statt. Der Spruch "Was Hänschen nicht lern, lernt Hans nimmermehr." hat absolut seine Berechtigung. Des weiteren ist Vorleben viel wichtiger als Vorsagen.
Bei der Sexualerziehung (ich mag das Wort nicht besonders) kommt es viel eher darauf an, daß Kinder einen entspannten Umgang mit dem Thema erleben, als auf das was ihnen gesagt wird. Wenn die ganze Familie erstarrt, weil ein Kleiner plötzlich ein Wort benutzt, das er irgendwo aufgeschnappt hat und, ohne genau zu wissen worum es geht, vom Stapel lässt, ist das sicher nicht der notwendige entspannte Umgang.
Mit Bezug auf die Gehirnchemie ist es wichtig zu verstehen, daß die einsetzende Pubertät rationales denken für Kinder sehr schwer macht. Die Hormone, die den Körper in dieser Umbauphase überschwemmen, beeinträchtigen das klare Denken. Von einem Jugendlichen einsichtsvolle Reaktionen auf Argumente zu erwarten, ist ein Unterfangen mit geringen Erfolgsaussichten.
Das ist so ähnlich wie in der Verkehrserziehung. Niemand erwartet, daß Kinder sie StVo kennen oder verstehen, aber die Regel: "Erst stehen, dann (links) Sehen, dann Gehen.", ist einfach und schon von klein an zu erlernen. Es ist überlebenswichtig für Kinder im Straßenverkehr. Genauso überlebensnotwendig wie in der Jungsteinzeit eine Bären- oder Wolfsspur richtig zu lesen.
Es gibt gute Literatur zum Thema, es gibt net. moms und blinde - kuh im Internet,
lehrer-online, die auch Eltern zum Thema begleiten und mitaufklären, auch zum Thema Sexualerziehung im Grundschulunterricht. Niemand muss sich alleingelassen fühlen oder überfordert.
Es ist sehr gut, daß es heute solche Anlaufstellen gibt. Sie ersetzen aber nicht das Erleben eines entspannten und positiven Umgang mit Sexualität.
Ich war vermutlich privilegiert in dieser Hinsicht, da ich in einem Umfeld aufgewachsen bin wo solche Themen ganz natürlich angesprochen wurden. In meiner Verwandtschaft gab es Tierzüchter und Jäger und meine Mutter war Krankenschwester. Bei Ferien auf einem Pferdehof mit Hundezucht gab es wenig Möglichkeiten dem Thema auszuweichen. Da aber die Tiere irgendwie "Familienmitglieder" waren, war klar, auch wir Menschen sind Säugetiere. Abfohlen und Werfen sind Vorgänge die man sich als Kind nicht entgehen lässt. Der gesamte Reproduktionsvorgang von Säugetieren, inklusive Menschen, war meinen Geschwistern und mir lange vor Einsetzen der Pubertät klar. Von den Erwachsenen wurde aber auch betont, das Sex beim Menschen nicht immer was mit Reproduktion zu tun hat. Was übrigens auch bei Tieren der Fall ist.
Aus meinem Vorpost:
...und insofern u.a. ist dem zuzustimmen, dass es so einigen Menschen oft nur um den Anschein zu wahren geht - und darum auch verleugnen sie. Und umso leichter tun sie sich damit, je weiter oben in der Hierarchie sie stehen - weil sie ja dann auch die Mittel ( nicht nur finanzielle, sondern auch Verbindungen) innehaben. Die besseren Anwälte, die mithin durch gegebene Mittel auch längere Durchhaltestrecke wenns ums Klagen geht...oder ginge...bspw.Da fällt vielen Frauen die evolutionäre Tendenz zur Suche nach statushohen Paarungspartnern auf die Füße. Wie in vielen Untersuchungen belegt wurde ist für Frauen Status, und für Männer körperliche Attraktivität, das ausschlaggebende Merkmal bei der Partnerwahl.
Was ich oben schrieb, bezog sich auf die Thematik über die Frau damals zum einen, und zum anderen gilt das auch gesellschaftlich: 'armer Mann und reicher Mann' -> der Arme - woher soll der sich einen guten Anwalt leisten können, der wirklich seine Interessen vertritt? Da gäbs ( grad beim Thema Hinterfragen von Adoption so einiges, aber ich führs hier nicht weiter aus)
Ansonsten:
Ich weiß nicht so wirklich, ob sich das so bestimmt noch sagen lässt- so verallgemeinernd- Schau Dir doch heute an, wie viele Frauen es nicht die Bohne interessiert, was Mann für einen Status hat, eben weil sie selbst gut im Leben stehen,
also insofern gleichberechtigt sind, es ihnen nicht mehr auf 'den Versorger' ankommt.
[...]
So unterschiedlich die Menschen sind, so verschieden ist auch ihr Paarungsverhalten. Und auch Männer haben nicht immer dieselben Präferenzen, wenns um die in dem Fall um die von Dir angesprochene Attraktivität geht.
Dazu ein konsequentes JEIN.
Status zieht Frauen stärker an als alle anderen im einzelnen genannten Faktoren. Es gibt diese Faktoren und sie können Inhibitoren sein. Aber leider zeigen Untersuchungen, Status ist der stärkste Pull-Faktor von allen.
Ein Indiz dafür könnte das Lamento erfolgreicher Frauen sein, keine adäquaten Partner zu finden. Sie orientieren sich bei ihrer Partnersuche eindeutig immer auf gleichem oder höheren Niveau.
Kaum eine erfolgreiche Geschäftsfrau gibt sich mit einem Handwerker zufrieden. Einem Manager ist es hingegen völlig egal ob seine Zukünftige Friseuse oder Kellnerin ist. Hauptsache sie sieht gut aus.
Das ist jetzt böse mit einem groben Pinselstrich gemalt, kommt aber zu oft vor um nur Phantasie zu sein. Die gemeine Retourkutsche der Natur ist, daß die Intelligenz, nach neueren Erkenntnissen, zum Großteil über die Mutter vererbt wird.
Das solche Männer dann wesentlich mehr Ressourcen zur Verfügung haben um ihren Willen durchzusetzen sollte frau sich eigentlich an den Fingern einer Hand abzählen können. Nette statushohe Männer sind verdammt rar. Status (wirtschaftlich und gesellschaftlich) erringt ein Mann nicht durch "nett sein". Auch das sind Tatsachen des Lebens die man Mädchen möglichst früh klar machen sollte.
Oh, ich denke, das ist bei einigen Macht-Frauen ganz ähnlich.
Die will ich hier gar nicht in Schutz nehmen. Die statistische Häufigkeit spricht aber dafür, daß man eher solchen Männern begegnet.
Das ganze liegt aber eher in der Struktur unserer Gesellschaft und welches Verhalten belohnt wird, als bei den Individuen. Viele erfolgreiche Frauen kopieren männliche Verhaltensmuster um in der Gesellschaft, die immer noch von Männern geprägt ist, erfolgreich zu sein. Eine gewisse "Grundar***lochigkeit" ist einfach notwendig um mehr als nur durchschnittlich zu sein. 20 Jahre in einem internationalen Konzern mit anschließendem Burnout machen mich da recht sicher.
Ich persönlich finde gelegentliche rein sexuelle Kontakte zu Außenstehenden für eine Partnerschaft wesentlich unbedrohlicher als die Existenz von lang andauernden "Nebenbeziehungen". Wenn man so etwas leben will, dann sollte man sich mit Polyamorie auseinandersetzen und mit dem bisherigen Partner besprechen. Alles Andere halte ich für Betrug.
Die bedrohliche langandauernde Nebenbeziehung( von welcher PartnerIn nichts weiß) -
da haben wir's. Verheiratete, die es mit der Moral eher doppelt halten, von denen sollt' mensch eh die Finger lassen, so er oder sie sich nicht unglücklich machen will.
Leider sind solche Menschen oft nicht erkennbar.
Meine Großmutter hatte da ein paar sehr gute Sprüche drauf.
"Bei der Hochzeit denkt sie: Er wird sich schon noch ändern.
Er denkt: Sie soll so bleiben wie sie ist.
Beide werden enttäuscht werden."
"Bevor Du eine Bindung eingehst schau dir ihre Mutter (seinen Vater) an. Wenn dir gefällt was du siehst, dann kann es funktionieren."
Polyamorie - lebenskuschlige Nester einander Vertrauter? So richtig wohlfühlige Nestwärme? Aber ja natürlich, wers so mag, solls doch so leben und glücklich miteinander sein.
Das Feld ist etwas weiter und die Formen von polyamoren Zusammenleben sind so vielfältig wie die Menschen. Die Kernsätze dieser Menschen sind jedoch:
Mensch muß sich selbst und seine Dämonen kennen.
Unbedingte Aufrichtigkeit über die inneren Prozesse gegenüber den Partnern.
Keine Bewertungen der inneren Zustände der Partner.
Das Beherrschen der Methode der gewaltfreien Kommunikation ist nahezu eine Notwendigkeit. Nach Erfahrungsberichten von Freunden die Polyamor leben, steigt der Kommunikationsaufwand mit dem Quadrat der Anzahl der beteiligten Personen.
Ist also kein Ausweg für unreflektierte Kommunikatonsmuffel ;->