Re: Vaterschaftstests als Pflicht wäre sinnvoll

Ich bin ja auch nicht überzeugt von der Notwendigkeit eines Pflicht-Tests Insbesondere auch, weil man nicht jede Nischenproblems-Versicherung zur Pflichtversicherung machen sollte, die von der Allgemeinheit bezahlt wird UND hier zusätzlich nicht nur bei den Betroffenen die Test-Kosten anfallen, sondern eben bei allen, wo es doch für die überwältigende Mehrheit rausgeworfenes Geld wäre. Aber:

Jeder Vater kann den Test auch heute schon erzwingen unmittelbar nach der Geburt (später wird es schwieriger).

Soweit mag das ja noch stimmen, aber:

Viele Männer tun das nicht aus Sorge um ihre Beziehung. Eine Beziehung, die so einen Test nicht aushält, taugt allerdings nichts. Das gestehen sich die Jungs aber nicht ein.

Das ist eine ganz schräge (und imho total falsche) Sicht. Die Frage ist doch nicht, ob die Beziehung das "aushält", sondern ob die Beziehung und das Vertrauensverhältnis durch diesen Misstrauens-Akt leidet. Und das tut sie wohl, und zwar immens. Gerade die guten vertrauensvollen Beziehungen leiden darunter, da damit ja der Beweis käme, dass er ihr doch nicht vertraut.
Umgekehrt ist ja das Risiko _gerade_ bei den guten Beziehungen Null (womit die Leute in so einer Beziehung nichts vom Test haben), während nur die Leute einen Vorteil vom Test haben, bei denen die von Untreue geprägte Beziehung eh schon ein kaputter auf Lügen gebauter Mist ist.

Der Gesetzgeber nutzt diese Ignoranz gerne aus und wird einen Teufel tun, die armen Trottel von den lukrativen Folgen ihrer Feigheit zu entlasten.

Ist zwar richtig, dass der Gesetzgeber eher ein Interesse daran hat, im Fall der Kuckuckskinder irgendeinen zahlenden Trottel zu haben als selbst dafür zahlen zu müssen.
Aber es ist doch schräg, ausgerechnet das Vertrauen zur Partnerin als Feigheit zu bezeichnen, wo es doch tausendmal eher ein Zeichen der Feigheit ist, mehr Schiss vor dem Risiko als Vertrauen zur Partnerin zu haben und deshalb den Test zu brauchen.