...das sein 'Freund' Sarkozy Ghaddafi so enttäuschte, sondern daran, dass Ghaddafi eine führende Rolle in der afrikanischen Liga spielte und dank seiner Öl-Mrd Projekte finanzieren konnte, die afrikanische Staaten unabhängig von frz Konzernen machten, zB der frz-belg Telekommunikationsgesellschaft, die sehr gut daran verdiente, dass bspw Telefonate zwischen den Haupstädten der beiden Kongo-Staaten, die einander an verschiedenen Flussufern gegenüberliegen, über Frankreich/Belgien liefen - nicht gerade kostengünstig. Ghaddafi hatte einen Kommunikationssatelliten spendiert und damit eine rote Linie der neokolonialistischen Profitmaximierer überschritten.
Libyen war seit jeher von Stammesfehden zerrissen, auch weil hier einheimische Stämme mit arabischen aus der Zeit der arabischen Eroberung zusammenprallten. Später kam mit dem Osmanischen Reich noch eine türkisch-stämmige Oberschicht dazu. Ghaddafi konnte das, ähnlich wie Tito in Jugoslawien, eine zeitlang ruhigstellen, auch, weil sein arabischer Stamm der größte war. Gegen interne Feinde musste er sich allerdings auch absichern, durch eine weibliche Leibgarde. Das hatte auch in Westafrika Tradition (vgl Dahomey) und hängt damit zusammen, dass dadurch die Bindungen dieser Frauen an ihren Stamm erloschen, was bei Männern nicht der Fall gewesen wäre. So konnten sich in beiden Fällen die Herrscher auf die Frauen absolut verlassen, auf männliche Garden eher nicht.
Der Flugverbotszone hatte übrigens auch Russland zugestimmt und sah sich getäuscht, als der Westen die mit eigenen Bombardements zum Sturz Ghaddafis nutzte. Deshalb hat sich Russland auch nie wieder auf derartige (verlogene) Vereinbarungen eingelassen (zB Syrien).
In Mali dürften die russischen Berufssöldner effektiver sein als die frz Truppen, die eingekesselten Dschihadisten gern mal einen Fluchtweg offenließen, um sie weiterhin als Druckmittel und Präsenzlegitimation für eigene Kräfte gebrauchen zu können.