Captain Data schrieb am 04.05.2020 13:52:
Du sitzt einem Irrtum auf, der sich "irrationale Angst" nennt.
Und woher willst du denn wissen, ob ich nicht zu einer oder gleich mehreren Risikogruppen gehöre, dass du dir ein Urteil über meine Motivation erlaubst?
Rationale Reaktion auf eine Gefahr ist die Abwägung Flucht oder Kampf.
Irrational ist es den Kopf in den Sand zu stecken und sich lieber selbst einreden die Gefahr existiere gar nicht oder sei nicht so gefährlich wie es aussieht. Man nennt ein solches Verhalten auch "Angststarre". Feuerwehr kann ein Lied von singen wenn bei Großbränden die Leute auf ihren Plätzen bleiben und meinen es sei schon nicht so schlimm oder bestimmt nur ein Probealarm.
Ich bin für den entschlossenen Kampf. Schließlich hat China bewiesen, dass Corona sehr wohl besiegt werden kann und es müssen sich dabei nicht unbedingt 70% der Bevölkerung damit anstecken. Man muss es nur wollen.
Ich habe weniger Angst vor einer Covid19-Ansteckung, weil in den allermeisten Fällen eben keine Rede sein kann von "überleben", sondern höchstens von "überstehen". Die meisten Fälle verlaufen wahlweise still oder mit so leichten Symptomen, dass die Infizierten nichteinmal von einer Corona-Infektion ausgehen.
Du würdest also ohne zu zögern folgende Verzichtserklärung / Patientenverfügung unterschreiben, und es auch deinen Eltern empfehlen?
https://www.schwarzwaelder-bote.de/media.media.929c3f97-33fb-49da-a9c7-776702e5a2b1.original1024.jpg
Warum auch? In den Medien gibt's sterbende Menschen zu sehen und der Umstand, dass zwischen 80 - 95% der Infizierten komplett symtomfrei sind, wird etwas an den Rand gedrückt.
Halte ich für zumutbar. Habe schon Schlimmeres erlebt als eine Weile Zuhause zu sitzen. Die Anderen 5% zu gefährden wegen individuellen Freiheiten halte ich allerdings schon für inakzeptabel. Ich kann sehr wohl auf Kino, Fitnessstudio und Disco und selbst auf eine Demonstration eine Weile verzichten, wenn dadurch auch nur ein einziges Menschenleben gerettet wird.
Simpel ausgedrückt: die Wahrscheinlichkeit, dass du schon infiziert gewesen bist und nix gemerkt hast, ist bis zu 20x höher, als dass du überhaupt zum Arzt gehen musst wegen der Infektion.
Ich komme aus einer Ärztefamilie und weiß genau, dass ich noch nicht infiziert gewesen bin.
Gesetz den Fall, dass die Wahrscheinlichkeit an Corona zu sterben im Durchschnitt bei 1% liegt, wäre das ungefähr so wie wenn die Regierung erwarten würde dass sich 70% der Bevölkerung in einer Reihe aufstellen, in welcher dann durchgezählt wird und jeder 100ste einen Genickschuss bekommt. Du würdest dich also ohne zu zögern einreihen? Ist doch nur jeder 100ste du wirst bestimmt nicht dabei sein. Deine Eltern schon eher, aber was solls, stimmts?
Und wovor hab ich "mehr Angst", wenn ich weniger Angst habe als vor Corona?
Dem Staat, der seine im Notstand erworbenen Befugnisse nicht wieder abgibt
Ist es wirklich dein ernst? Gesunde Skepsis gegenüber dem Staat kann durchaus sinnvoll sein, aber ein Solches Ausmaß an Misstrauen?
Wollen wir nicht erstmal abwarten und schauen ob dieser Zustand auch wirklich eintritt, und dann können wir ja immer noch Revolution spielen und die Demokratie retten.
und der im Fahrwasser des Notstands alle möglichen "Extras" einführt, zum Beispiel Impfpflicht,
Ich habe überhaupt keine Angst vor einer Impfpflicht, hielt ich bei manchen Krankheiten schon immer für eine sinnvolle Sache, vorausgesetzt die Impfstoffe sind sicher.
elektronischer Impfausweis / Immunitätsnachweis, Zwangsapp zur Meldung Infizierter usw usf. Das sind Dinge, die keineswegs wieder von allein verschwinden, wenn der Notstand beendet wird, die bleiben uns erhalten.
Das sind Alles Dinge, die weder dich noch deine Eltern oder deine Kinder umbringen. Leicht vermeidbare Infektionskrankheiten schon.