Russischer Hacker schrieb am 04.05.2020 20:38:
Captain Data schrieb am 04.05.2020 15:57:
99% aller Infektionskrankheiten, die man im Laufe eines Lebens durchlebt, bringen nicht um.
Ha! denkst du! Infektionskrankheiten ist die viert-häufigste Todesursache in Deutschland (!).
https://www.kaufdex.com/top-10-todesursachen-in-deutschland/
Geschweige denn von manchen Dritte-Welt Ländern wo sie mit großem Abstand die häufigste Todesursache sind. In so manchen Ländern stirbt Jedes Dritte Kind an einer Infektionskrankheit bevor es das 5.te Lebensjahr erreicht. Darminfektionen gehören zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern weltweit. Die Meisten Kinder auf der Welt sterben wegen eines Durchfalls. Als es noch keine Impfstoffe und Antibiotika dauerte ein Menschenleben im Durchschnitt nur halb so lang.
Nochmal: es ist ein anthropischer* Fakt, dass du 99% deiner Infektionskrankheiten überlebst und -vielleicht- durch die letzte dahingerafft wirst. Dann aber vermutlich weniger durch die Krankheit selbst, als weil dein Körper aufgrund hohen Alters einfach nicht mehr die Grippe, Erkältung oder den vereiterten Fußzeh verpackt, weil geschwächt.
Selbst der Arztbesuch ist nicht in jedem Falle erforderlich. Ich würde sogar gemeinerweise behaupten, dass man sich erst beim Arzt was einfängt, was zu Komplikationen führt (siehe: Risiko Wartezimmer). Gehe nicht mit leichten Grippe-Symptomen zum Arzt, wenn du nicht mit schweren Grippe-Symptomen heimkehren willst. Die gleiche Warnung wie vor 100 Jahren, als selbst Ärzte empfahlen, Krankenhäuser zu meiden, weil die Infektionsgefahr so hoch war.
Und die Lebenserwartung? Ich verrat dir was: die meisten Kindstodfälle sind ursächlich in fehlerhaften Geburts- bzw. Behandlungsmethoden begründet bei gleichzeitig mangelhafter Hygiene. Man wusste es einfach nicht besser. Aber statt sich Irrtümer eingestehen zu wollen, galt schon damals der Arzt als "Halbgott" - ein notwendiges Übel zur Gesundung. Medizingeschichtlich sind aber die meisten Behandlungsmethoden einfach nur fahrlässige Kurpfuscherei.
Eigentlich sollte zum Mediziner-Studium auch Geschichte der Medizin gehören, um auf vergangene Irrtümer (Säfteleere, Aderlass, ...) hinzuweisen und darauf hinzuweisen, dass auch heute noch derartige Irrtümer möglich sind. Ich habe nicht den Eindruck, dass dies auch immer der Fall ist.
Weit mehr zur Gesundung der Menschheit haben die besseren Hygienebedingungen gesorgt. Dass wir heute krank sind, liegt auch weniger an mangelhafter Hygiene oder der Ärzteschaft, sondern unseren unnatürlichen, krankmachenden Lebensrythmus: wir schlafen zu wenig und wir arbeiten zu viel.
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* Wäre es anders, wäre einer von uns beiden tot und wir würden nicht über dieses Thema erhitzt diskutieren.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.05.2020 09:35).