aquadraht schrieb am 14. November 2015 16:50
> Ich finde diese Sicht unsachlich. Ich stimme zu, dass viele Forenten
> der Hysterie über die "Flüchtlingsflut" anheimgefallen sind und in
> dieser Hinsicht viel Blödsinn verzapfen und sich rechten,
> fremdenfeindlichen Positionen gefährlich annähern. Ein anderer Punkt
> ist unreflektiert-dogmatische Religionskritik - ich bin selbst
> Atheist und sehe die Probleme, die durch Religionen entstehen, aber
> auch, dass gut neun Zehntel der Menschen in den Worten von Brecht
> "einen Gott nötig" haben.
Um der Klarstellung willen - ich sehe auch keinen Sinn darin, eine
neue Schublade mit ideologischem Label aufzumachen.
> Dass die Menschen direkt verantwortlich für die Misere gemacht
> werden, trifft auch nicht generell zu. Das Problem ist eher, dass
> durch die fragwürdigen und konfusen Auffassungen es den Anschein
> bekommt, als wenn Figuren der ganz rechten Ecke des Forums (ich nenne
> mal keine Namen) plötzlich wie Meinungsführer erscheinen. Das ist
> ärgerlich, aber man sollte gelassen bleiben.
Hier hoffe ich, dass du recht hast, nicht ich. Mir kommt es vor, als
wären das keine Exponenten, die plötzlich wie Meinungsführer
erscheinen, sondern als wären Abweichungen von diesem Trend die
deutliche Ausnahme. Das betrifft sowohl die Leute, die posten
(wer/wie viel), als auch die Farbgebung.
Noch eine Klarstellung: Ich freue mich nicht über meinen Eindruck.
> Das mit der Realität ist so eine Sache. Wirklichkeitswahrnehmung wird
> in Narrativen geschaffen. Das Narrativ "die Flüchtlinge überrennen
> uns" hat sehr viel Wirkungsmacht gewonnen, nicht zuletzt dank der
> Massenmedien, denen darin ganz unpedigistisch plötzlich vertraut
> wurde. Tatsächlich habe ich in Berlin bislang wenige Flüchtlinge
> gesehen ausser denen, die wochenlang unter menschenunwürdigen
> Umständen an der Registrierungsstelle ausharren mussten. Hier flutet
> nichts.
Das ist ja der Punkt. Wenn die Medien in diese Kerbe hauen, sind sie
plötzlich keine Lügenmedien mehr, und die Leute sind schneller auf
Linie, als du meff sagen kannst. Der Stil mag variieren.
> Und das schlägt sich auch in den Foren nieder. Da ist ein "ieh alles
> Nazis/Pegidioten" schlicht unvernünftig.
Ich dachte eigentlich, mein Problem mit der Situation klargestellt zu
haben. Mit dem Zitat ist es nicht getroffen. Ob der Ausgangspost
damit getroffen ist, sei mal dahingestellt.
> Ich finde diese Sicht unsachlich. Ich stimme zu, dass viele Forenten
> der Hysterie über die "Flüchtlingsflut" anheimgefallen sind und in
> dieser Hinsicht viel Blödsinn verzapfen und sich rechten,
> fremdenfeindlichen Positionen gefährlich annähern. Ein anderer Punkt
> ist unreflektiert-dogmatische Religionskritik - ich bin selbst
> Atheist und sehe die Probleme, die durch Religionen entstehen, aber
> auch, dass gut neun Zehntel der Menschen in den Worten von Brecht
> "einen Gott nötig" haben.
Um der Klarstellung willen - ich sehe auch keinen Sinn darin, eine
neue Schublade mit ideologischem Label aufzumachen.
> Dass die Menschen direkt verantwortlich für die Misere gemacht
> werden, trifft auch nicht generell zu. Das Problem ist eher, dass
> durch die fragwürdigen und konfusen Auffassungen es den Anschein
> bekommt, als wenn Figuren der ganz rechten Ecke des Forums (ich nenne
> mal keine Namen) plötzlich wie Meinungsführer erscheinen. Das ist
> ärgerlich, aber man sollte gelassen bleiben.
Hier hoffe ich, dass du recht hast, nicht ich. Mir kommt es vor, als
wären das keine Exponenten, die plötzlich wie Meinungsführer
erscheinen, sondern als wären Abweichungen von diesem Trend die
deutliche Ausnahme. Das betrifft sowohl die Leute, die posten
(wer/wie viel), als auch die Farbgebung.
Noch eine Klarstellung: Ich freue mich nicht über meinen Eindruck.
> Das mit der Realität ist so eine Sache. Wirklichkeitswahrnehmung wird
> in Narrativen geschaffen. Das Narrativ "die Flüchtlinge überrennen
> uns" hat sehr viel Wirkungsmacht gewonnen, nicht zuletzt dank der
> Massenmedien, denen darin ganz unpedigistisch plötzlich vertraut
> wurde. Tatsächlich habe ich in Berlin bislang wenige Flüchtlinge
> gesehen ausser denen, die wochenlang unter menschenunwürdigen
> Umständen an der Registrierungsstelle ausharren mussten. Hier flutet
> nichts.
Das ist ja der Punkt. Wenn die Medien in diese Kerbe hauen, sind sie
plötzlich keine Lügenmedien mehr, und die Leute sind schneller auf
Linie, als du meff sagen kannst. Der Stil mag variieren.
> Und das schlägt sich auch in den Foren nieder. Da ist ein "ieh alles
> Nazis/Pegidioten" schlicht unvernünftig.
Ich dachte eigentlich, mein Problem mit der Situation klargestellt zu
haben. Mit dem Zitat ist es nicht getroffen. Ob der Ausgangspost
damit getroffen ist, sei mal dahingestellt.